Lenkende Nebenrolle

FERNFAHRER-Autor bei "Auf Achse"
Lenkende Nebenrolle

Realität der Straße und Fiktion des Films: 1990 durfte FERNFAHRER-Autor Jan Bergrath mit einem Scania-Sattelzug in der Folge "In der Höhle der Löwen" der TV-Kultserie "Auf Achse" mitspielen – inklusive der abenteuerlichen Hin- und Rückfahrt nach Anatolien.

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Foto: Peter Breitbach

Anfang 1990 besuchte ich im Auftrag des FERNFAHRER den Produzenten der BAVARIA, Michael Hild, in München. Ich sollte über die Dreharbeiten der letzten Staffel von "Auf Achse" in der Türkei berichten und fragte, ob ich vielleicht eine Nebenrolle haben könnte – wenn ich schon mal vor Ort bin. Hild sagte: "Bei dieser Serie ist es manchmal besser, Leute zu haben, die gut Lkw fahren und einigermaßen in die Kamera schauen, als gute Schauspieler, die nicht fahren können." Als ich ihm noch versprach, einen "eigenen" Lkw mit nach Erzurum in Anatolien zu bringen, hatten wir eine Vereinbarung. Es war die Zeit, als der Presse-Müdür (türkisch: Direktor) von Scania Deutschland, Peter Breitbach, noch frei entscheiden konnte, mir für vier Wochen einen Scania 113 M mit dem CAG-Getriebe als "Testfahrzeug" zur Verfügung zu stellen. Wenig später, nach einer Tagung von TIP-Trailer Rental in Köln, hatte ich auch meinen Planenauflieger. Zweimal mit dem unschlagbaren Argument: "Ich bringe Sie ins Fernsehen."

Eine Ladung Kugellager für Istanbul

Ich organisierte eine Ladung Kugellager Richtung Istanbul, Breitbach stellte den Scania einem Frachtführer, der den Lkw offiziell übernahm, zur Verfügung, denn ich wollte für den FERNFAHRER zwei Reportagen schreiben, auch eine über die Wirklichkeit des Straßentransports durch Osteuropa und das damalige Jugoslawien bis ins Zollager von Istanbul. Im legendären Londra-Camp traf ich Fahrer wie Whisky-Peter, die alle Tricks beherrschten, lange Wartezeiten auf den Tachoscheiben so zu dokumentieren, dass man auf der Rücktour vor der Grenze zu Österreich bei 38 Stunden reiner Fahrzeit immer acht Stunden Pause nachweisen konnte.

Die Dreharbeiten waren zunächst in München, wo die beiden Helden Franz Meersdonk (Manfred Krug) und Günther Willers (Rüdiger Kirschstein) eine immer am Rande der Zahlungsunfähigkeit agierende kleine Spedition mit zwei Lkw betrieben. Mit der damals noch unbekannten Schauspielerin Meret Becker als Disponentin, die ihre beiden Fahrer ohne Rücksicht auf die damals real existierenden Sozialvorschriften nach der VO (EG) 3820/85 und frei von jeglichem Zusammenhang zwischen Zeit und Raum mit eiligen Terminfrachten in die Türkei schickte. Nach der Vorgabe von Günther Willers: "Nächste Woche bin ich wieder zurück, mach schon mal die neue Tour klar." Beim besten Willen: So schnell ging es nicht.

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