Der erste Weg an diesem Montagmorgen führt Christina Thamm, von allen Mitarbeitern der Alfred Talke Logistic Services in Hürth "Tina" genannt, zu Heinrich Körner ins Magazin. Sie braucht eine neue Taschenlampe und eine Kupplung für einen Schlauch. Heute bleibt ihr normaler Volumenauflieger für Gefahrgut stehen, er muss in die Werkstatt. "Kein Problem", sagt Tina. "Dann fahre ich mal wieder einen Tag im Nahverkehr. Da bin ich ganz flexibel. Das habe ich bei Talke lange genug gemacht, bevor ich innerbetrieblich in den Fernverkehr gewechselt habe."

"Ich habe früh gemerkt, dass ein stationärer Job nichts für mich ist."
Seit zwei Wochen erst fährt sie einen Actros 1946 Streamspace als ihre feste Zugmaschine. Die Fuhrparkleitung bei Talke hatte sich in Abstimmung mit ihren Fahrern nach einer Ausschreibung und einem längeren Vergleich mit fünf anderen Marken für Daimler als Lieferanten der jüngsten Charge von 150 geleasten neuen Sattelzugmaschinen entschieden. Alle natürlich für die Transporte von Gefahrgut ausgerüstet und mit dem Besten an Sicherheit ausgestattet, was Daimler aktuell bietet: dem Active Brake Assist 4. "Was mir besonders gut gefällt, das ist natürlich der Abbiegeassistent", lobt Tina. "Der hilft!". Tina ist eine ungewöhnliche Frau und hat mit ihren 61 Jahren ein wahrhaft bewegtes Leben gehabt. Eine ständige Herausforderung. Ihre eigentliche Lehre als Malerin hat sie damals abgebrochen. "Ich habe früh gemerkt, dass ein stationärer Job nichts für mich ist", lacht sie mit jener herzlichen Fröhlichkeit, die sie den ganzen Tag begleitet. Was vielleicht daran liegt, dass sie im selben Ort geboren wurde wie Wilhelm Busch, im niedersächsischen Wiedensahl – nur deutlich später. Stattdessen machte sie 1979 mit Unterstützung des lokalen Arbeitsamtes den Lkw-Führerschein, zur damaligen Zeit ein echtes Novum für eine Frau.
Sie fuhr einige Zeit für zwei größere regionale Speditionen, sie war später in Berlin als Fahrerin mit einem Kleintransporter selbstständig, und sie war zehn Jahre mit ihrem damaligen Mann in Südafrika – wo sie auch ihre beiden längst erwachsenen Söhne bekam. Und sie zog schließlich wieder nach Deutschland zurück, nach Wesseling bei Köln. Dort suchte sie wieder einen neuen Job. "Zunächst als Fahrerin für eine Zeitarbeitsfirma, aber das war leider nicht sehr gut bezahlt." Mithilfe der Arbeitsagentur machte sie dann zunächst den großen Tankschein und bewarb sich schließlich im Sommer 2008 bei Talke, mit heute rund 300 eigenen Lkw an sieben Standorten einer der größten Tanklogistiker Deutschlands. 120 Fahrer für 90 Fahrzeuge sind allein in der Zentrale in Hürth bei Köln beschäftigt. "Dort bin ich dann gut neun Monate noch einmal bei den Kollegen mitgefahren und wurde für den Beruf des Tankzugfahrers weiter ausgebildet." Der leere Container geht zur Beladung zu einem Chemiewerk in Wesseling, nur wenige Kilometer über Nebenstraßen von Hürth entfernt. Tina hat alles an Bord, was man für den Transport von flüssigen Gefahrgütern benötigt. Insbesondere die persönliche Schutzausrüstung, die muss auch der Beifahrer im Falle einer Kontrolle dabeihaben. Nur dass dann im Werk doch nicht fotografiert werden darf – trotz der dort schon vom Werkstor aus sichtbaren vorbildlichen und eigentlich lobenswerten Sicherheitsvorkehrungen.

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