Truck Race in Zolder Fliegende Race Trucks in Belgien

Truck Race Zolder 2013 Foto: Schaber Media 14 Bilder

Dramatik pur am ersten Tag in Zolder: Ein heftiger Startunfall mit zwei Totalschäden und ein aberkannter Sieg bei Jochen Hahn machten das Truck-Rennen vom 21. und 22. September zum Race-Krimi.

Eine Schikane ist laut Duden ein in eine Rennstrecke eingebauter, schwieriger Abschnitt, der zur Herabsetzung der Geschwindigkeit zwingt. Und so eine Schikane, gebaut im belgischen Wald von Zolder, kann möglicherweise die European Truck Racing Championship 2013 entscheiden. Was war passiert?

Rennen eins am Samstag

Antonio Albacete und Jochen Hahn schnappten schon kurz nach dem Start den Pole-Mann Norbert Kiss und lieferten sich ein heftiges Duell. Irgendwann zur Rennmitte kommt Hahn als Führender aus dem Waldstück zurück und kann sich absetzen. Doch kurz nach dem Jubel folgte die Enttäuschung. Der schnelle Schwarzwälder hatte aus Sicht der Rennleitung eine Schikane ausgelassen und sich so einen Vorteil verschafft. Da er die verhängte Durchfahrtstrafe nicht mehr antreten konnte, bekam Hahn eine 30 Strafsekunden aufgebrummt und verlor deshalb fünf Plätze. Albacete bekam deshalb die vollen Siegpunkte.

Startunfall mit Folgen

Dabei war in diesem Teil des Rennens schon ein wesentlich heftigerer Vorfall voraus gegangen. Beim ersten Startversuch brachte ein Kollision zwischen Mäkinens Hinter- mit Bösigers Vorderachse den schwarzen Renault Bösigers in arge Probleme. In den quergehenden Franzosentruck krachte der Ungar Benedek Major. Der weiße MAN des jungen Oxxo-Piloten stieg auf und flog über das Renault-Heck hinweg.

Anschließend schlugen Renault und MAN, mit voller Wucht in die linke Mauer der Startgerade ein. Der Aufprall war so gewaltig, dass die Mauer sogar an einer Stelle umstürzte. Das Ergebnis: Zwei Trucks mit Totalschaden und Gott sei Dank kein Personenschaden bei den Beteiligten.

Rennen zwei – das mit der umgekehrten Startreihenfolge und den halbierte Punkten - sah einen angriffslustigen Hahn, der sofort die Jagd auf Polesetter René Reinert eröffnete. Der schnelle Sachse kam zwar gut weg und konnte gleich einen beachtlichen Abstand zwischen sich und die Verfolger legen. Trotzdem brauchte Hahn nur wenige Runden, um den Markenkollegen abzufangen und einen souveränen Sieg einzufahren. Platz drei angelte sich Kiss und Albacete holte mit Platz sechs noch ein paar wichtige Pünktchen. Tragischen Figur dieses Rennens: der Franzose Janiec, der von Platz zwei durchgereicht wurde bis auf den punktelosen Platz elf.

Rennen eins am Sonntagmorgen

Am Sonntagmorgen rieben sich einige Leute die Augen. Da stand doch der am Samstag komplett geschrottete Bösiger-Truck wie neu in der MKR-Box. Das Geheimnis: Über Nacht war ein Reservefahrzeug aus Tschechien nach Zolder gebracht worden. Auf solch einen Reservefuhrpark konnte das ebenfalls total-geschädigte Major und sein Oxxo-Team leider nicht zurückgreifen. Hier musste Norbert Kiss das Ungarn-Fähnchen allein hochhalten. Die Pole für Rennen eins eroberte David Vrsecky, der dann einen ungefährdeten Start absolvierte und einen Sieg nach Hause fuhr. Besondere Vorkommnisse während des Rennens gab es keine.

Bösiger holt Sieg mit Ersatzfahrzeug

Das ändert sich im Schlusslauf. Pole für Bösiger, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und mit seinem Reservetruck ein dickes Heilpflaster auf die Team-Wunden des Vortages klebte. Beinahe hätte Adam Lacko das Rennen noch zum Doppelsieg genutzt, krachte dann aber bei seinem Vorwärtsdrang ins Reinert-Heck. Der musste das Rennen beenden während Lacko – jetzt auf Platz zwei liegend – noch von Albacete, Kiss, Oestreich und Vrsecky abgefangen wurde. Und wo war Jochen Hahn? Der hatte das Rennen wegen eines abgerissenen Luftschlauchs vorzeitig beenden müssen. Wieder keine Punkte.

Mit 21 Punkten Vorsprung für den schnellen Spanier tourt die Truckrace-Karawane jetzt nach Jarama und damit ins Wohnzimmer von Antonio Albacete. Es sieht so aus, als fällt die Entscheidung wie in den letzten Jahren erneut beim Finale in Le Man.

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