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System errechnet den passenden Preis Cargonexx bietet Disposition 4.0 an

Lkw und Pkw auf einer Autobahn Foto: Alev Atas/ETM

Ob Industrie 4.0 oder Logistik 4.0 – eines haben alle digitalen Geschäftsmodelle gemeinsam: Sie sorgen für einen sprunghafte Vereinfachung von Abläufen. So auch das Start-up Cargonexx.

Was zunächst wie eine Frachtenbörse anmutet, ist zwar ein Spotmarkt – allerdings zu einem von dem Hamburger Unternehmen berechneten Preis. "Ein selbstlernender Datenalgorithmus errechnet die tagesaktuellen Preise für die einzelnen Touren", erklärt Cargonexx-Geschäftsführer Rolf-Dieter Lafrenz. Grob gesagt: Meldet sich niemand auf einen Transportauftragt, merkt das System, dass die Tour zu teuer war und veranschlagt beim nächsten Mal einen günstigeren Preis. Melden sich zu viele, wird der Auftrag beim nächsten Mal teurer ausgeschrieben.

Hinzu kommt, dass Cargonexx nicht an die Verlader herantritt. "Wir sind der Mittler zwischen Frachtführer und Spedition. Wobei es natürlich auch Speditionen mit eigenem Fuhrpark gibt, die folglich beide Rollen auf dem Portal einnehmen", berichtet Lafrenz. Der Ansturm ist groß. Und das, obwohl die Webplattform cargonexx.de erst kommende Woche scharfgeschaltet wird. "Mehr als 620 Unternehmen haben sich bereits als Frachtführer registriert, jede Woche kommen mehr als 50 neue hinzu", erzählt Lafrenz. Zu den ersten Speditionen, die bei Cargonexx Aufträge einstellen wollen, zählen so klangvolle Namen wie Fiege und Meyer & Meyer.

Mit einem solchen Ansturm hatte selbst der Cargonexx-Gründer nicht gerechnet. Die Gründe hierfür kann er aber dennoch benennen: "Sowohl das Registrieren als auch das Nutzen an sich sind kostenlos. Wir verdienen lediglich an der Marge zwischen An- und Verkauf eines Transportauftrags." Zudem gebe es keinerlei weiteren Verpflichtungen. Werde jemand anderweitig fündig, "dann ist das eben so". Ziel sei es, Transportaufträge zu einem für beide Seiten fairen Preis zu vermitteln. Damit auch die Qualität stimmt, werden die Unternehmen von Cargonexx geprüft. Außerdem kann man den jeweiligen Geschäftspartner im Anschluss bewerten, "um schwarze Schafe sofort auszulesen". Darüber hinaus tritt Cargonexx als haftender Spediteur auf und garantiert den Frachtführern ein Zahlungsziel fünf Tagen. "Das liegt sonst bei 30, zum Teil sogar bei 60 Tagen, was gerade Selbstfahrer vor größere Probleme stellt", berichtet Lafrenz.

Eingabe des Transportauftrags ist in etwas mehr als einer Minute erledigt

Ein weiteres Plus sei die einfache Handhabung: Die Adresseingabe beispielsweise erfolgt per Google-API. Soll heißen, der Nutzer kann die Adresse eingeben wir er will, das System erkennt die Anschrift. Hinzu kommen Angaben zum Lkw-Typ, Aufbau, Gewicht oder Lademeter. Auch Angaben zum Zoll oder ein Umladeverbot können hinterlegt werden. "Das Ganze dauert für einen geübten Nutzer etwas mehr als eine Minute", erklärt Lafrenz. Auch ein sogenannter Suchagent ist möglich. Wer also beispielsweise immer in eine bestimmte Region fährt und noch Laderaum zur Verfügung hat, kann die entsprechenden Informationen dauerhaft auf Cargonexx platzieren, um auf diese Weise Beiladung zu generieren. Dafür lässt sich auch ein Umkreis eingeben, den man als Umweg in Kauf nimmt.

Kostet die Disposition 4.0 die entsprechenden Speditionsmitarbeiter jetzt ihre Jobs? Laut Lafrenz besteht hier keine Gefahr. Schon allein deshalb, weil auch hier der Fachkräftemangel spürbar wird. Für die Disponenten sieht der Cargonexx-Chef hingegen eher einen Vorteil: "Jetzt können sich die Disponenten endlich auf andere Aufgaben konzentrieren und beispielsweise mit den Kunden zusammen neue Geschäfte entwickeln."

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