Scania Young European Truck Driver Die Gewinner

Gruppenfoto aller deutschen Gewinner Foto: Bergrath, Scania 9 Bilder

Vier Wettbewerbe, vier Gewinner: Scania krönt beim YETD die besten Fahrer. Das prägt fürs ganze Leben.

Mal eben eine Sattelzugmaschine im Wert von 100.000 Euro gewinnen? Nun ja, ganz so einfach ist es nicht. Der oder die Glückliche sollte maximal 35 Jahre alt sein. Dann gilt es, einen der 80 Teilnehmerplätze für die deutsche Vorausscheidung des "Young European Truck Driver", den Fahrerwettbewerb von Scania, zu ergattern. Schließlich muss die Vorrunde bei der Niederlassung in Koblenz auch noch gewonnen werden. Erst danach treffen sich alle Sieger aus 24 europäischen Ländern im September zum großen Showdown des Geschicklichkeitsfahrens in Schweden. Dort wartet dann schon der Hauptgewinn. Den hat bisher noch kein Gewinner aus Deutschland abgeräumt, also ans Werk!
Dabei war Patrick Schildmann, 29, aus Gütersloh, der deutsche Sieger des Jahres 2010, so nah dran. Er wurde Zweiter beim Hindernisparcours vor der beeindruckenden Zuschauerkulisse auf dem Werksgelände von Scania in Södertälje und beim wirtschaftlichen Fahren auf den schwedischen Landstraßen. "Dieser nur ganz knapp verfehlte Sieg lässt mich immer noch teilweise schlecht schlafen", sagt Schildmann, der sich bei der Logermann Entsorgungsgesellvschaft aus Reken mit einem Scania R 420 Topline und einem Schubbodenauflieger die Freude am Job erhalten hat. Der Wettbewerb hat auch sein Verhalten im Straßenverkehr verändert.

Der Gewinner des Wettbewerbs soll auch Vorbild sein

Dreimal hat er teilgenommen, zweimal war er unter den Top Ten, einmal hat er in Deutschland gewonnen. Und auch in diesem Jahr ist er wieder dabei. "Ich habe damals ohne Hintergedanken, etwas zu erreichen, mitgemacht. Weil ich es einfach toll fand, auf Gleichgesinnte zu treffen, neue Leute kennenzulernen und das Bewusstsein für unseren Beruf zu stärken. Jeder Wettbewerb war bisher einfach ein schönes Erlebnis. Und ich kann jedem Fahrer nur empfehlen mitzumachen. Wer das Glück hat und es nach der Fragebogenrunde unter die ersten 80 in einen der vier Vorentscheide schafft, dem kann ich nur empfehlen, möglichst ruhig und gelassen an die ganze Sache ranzugehen und einfach nur das zu machen, was er oder sie auch auf der Straße tun würde."

Darum geht es: vorausschauend fahren, Kraftstoff sparen und damit CO2-Emmissionen reduzieren, sicher im Lkw unterwegs sein und gekonnt rangieren, dazu theoretisches Wissen aus der Welt des Transports und der Nutzfahrzeugtechnik – so beschreibt Scania die Idee, alle zwei Jahre den besten jungen Fahrer zu küren, auch als Vorbild für die gesamte Branche. Das hat René Seckler, 37, aus Urbach geradezu perfekt umgesetzt. Der Sieger von 2007 fuhr damals Lkw, ist aber seit 2008 Fahrertrainer und Gefahrgutbeauftragter bei der Spedition Schober in Waiblingen. Zurzeit absolviert er die Ausbildung zum Kraftverkehrsmeister.

Der Wettbewerb hilft Kontakte zu knüpfen

Die Kollegen respektieren sein Können. Einen besseren Beleg für Kompetenz als den Sieg beim Fahrerwettbewerb gibt es kaum. Damit er nicht ganz aus der Übung kommt, fährt Seckler hin und wieder einen Kühlzug über die Alpen nach Italien. "Es macht mir immer noch Spaß." Rückblickend meint er: "Am Anfang war der Wettbewerb just for fun. Aber nach kurzer Zeit hat sich mein Ehrgeiz entwickelt." Und deswegen empfiehlt er eine gute Vorbereitung in den Bereichen Ladungssicherung, Erste Hilfe, Fahrzeugtechnik, Eco-Training, Wissen über Scania. "Und natürlich: üben, üben, üben. Der Wettbewerb ist eine riesige Chance für einen selbst, für die Umwelt und das Image des Berufs."

Auch Björn Luginsland, 36, aus Nagold kann nicht ohne Lkw leben. Der Sieger des Jahres 2003 und Zweiter 2005 hat sich zunächst nur aus Spaß für die Wettbewerbe auf dem Sachsenring beworben. Er bewegte als Sohn eines Berufskraftfahrers schon mit 16 Jahren die Lkw auf dem Hof. In seiner Freizeit geht er als Aushilfsfahrer heute immer noch gerne auf Tour. "Der Wettbewerb brachte mir beruflich nichts", sagt Luginsland, "da ich als Maschinenbautechniker tätig bin. Ich arbeite in der Konstruktion bei Kissling Elektrotechnik, die für fast alle namhaften Lkw-Hersteller Getriebe-, ADR- oder Batterietrenn- Schaltern herstellt. In diesem Sinne habe ich immer noch Kontakt zu Scania." Und so betont Luginsland besonders den menschlichen Aspekt: "Ich bin mit vielen ehemaligen Teilnehmern, aber vor allem auch den Organisatoren und Sponsoren, immer noch in Verbindung."

Mit Mario Müller sicherte sich ein Deutscher den speziellen Hauptgewinn

Tja, und dann gibt es doch einen Sieger in Deutschland, der einen speziellen Lkw-Hauptgewinn eingestrichen hat. Das ist eine Geschichte, wie sie nur das Leben selber schreibt – oder eben der "Young European Truck Driver". Als sich Mario Müller, 39, aus Burbach 2005 für den Wettbewerb bewarb, hatte sich der langjährige Kühlzugfahrer gerade erst selbstständig gemacht. Er kaufte sich als Frachtführer für Nedexco aus Soltau einen Scania R 420, den er über Scania finanzierte. Und so wollte es der Zufall, dass ausgerechnet in dem Jahr, als Scania Deutschland zum ersten und letzten Mal die kostenfreie Nutzung einer Sattelzugmaschine für ein Jahr als Preis auslobte, mit Müller ausgerechnet ein selbstfahrender Unternehmer gewann.

"Das hat mir den Einstieg in die Selbstständigkeit enorm erleichtert." Bis 2007 fuhr er für Nedexco, dann kaufte er Mitte 2007 von Arcelor-Mittal in Burbach aus dem Werkverkehr einen Scania R 420 (6x2) als einen für Stahltransporte spezifizierten Gliederzug für Nahverkehrstransporte. "Bis mein Auftraggeber im April 2010 die komplette Logistik an einen Spediteur übertrug." Also sattelte Müller wieder um und fährt nun seit Mai 2010 als Frachtführer mit einem Scania R 420 Euroline und einer 50-Kubikmeter-Stahlmulde von Kempf Schrott nach Südwestdeutschland und Benelux. Die Zugmaschine ließ er komplett rot lackieren. Im Jahr 2010 zertifizierte er sein Unternehmen für Abfalltransporte, um noch flexibler am Markt agieren zu können. Denn das Geschäft ist hart, er schreibt zwar schwarze Zahlen, aber geschenkt wird ihm heute nichts.

Der Fahrerwettbewerb ist für alle Teilnehmer eine positive Erfahrung

"Ich bin die ganze Woche unterwegs und genieße auch heute noch das Lkw-Fahrgefühl. Natürlich bin ich Scania nach wie vor sehr verbunden und werde von der Niederlassung in Haiger zuvorkommend behandelt." Das Europafinale 2005 in Schweden war für ihn ein "Riesenerlebnis", 2007 wurde er auf dem Nürburgring "nur" Zweiter, durfte aber als Begleiter samt Lebensgefährtin mit nach Södertälje und konnte sich im Rahmen einer Werksbesichtigung mit den Ingenieuren unterhalten. Seither beobachtet er den Wettbewerb mit etwas Wehmut.
2010 war die Altersgrenze aufgehoben, doch da hatte er kein Losglück "Und in diesem Jahr bin ich leider schlicht zu alt. Aber ich werde natürlich als Besucher zum deutschen Finale kommen", sagt Müller. So zeigt das Beispiel der vier deutschen Sieger, dass der Wettbewerb nicht nur die fahrerische Kompetenz erhöht, sondern auch menschliche Kontakte vertieft und durch die Außenwirkung das Image der Branche verbessert. Diese Vorteile gelten aber nicht nur für die Top-Leute, sondern sind auch eine Motivation für alle Teilnehmer.

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