Auf der IAA 1955 war der neue Büssing LU 11 erstmals zu bestaunen. Ein Jahr später steht der Frontlenker nun für den Fachkritiker der "Last-Auto und Omnibus" bereit.
Bereits im ersten Absatz schwärmt Redakteur Gebauer vom LU 11: "Um es gleich vorwegzunehmen, noch nie waren wir mit einem so schweren Lastwagen und seinen Fahreigenschaften so schnell vertraut wie mit diesem (...). Man hat keineswegs das Gefühl, einen 8,5-Tonner mit über 15 Tonnen Gesamtgewicht zu fahren." Die Sache hat nur einen Haken, wie Gebauer im Anschluss erklärt: "Durch Beschränkung der Maße und Gewichte ist der neue Büssing direkt vom Aussterben bedroht. Lediglich zwei Jahre Bauzeit und vier Jahre Straßeneinsatz bleiben ihm."
Dabei spart der LU 11 dank Unterflurmotor 1,4 Meter Länge gegenüber der Ausführung als Hauber ein. Der Viertakt-Sechszylindermotor U 11 leistet maximal 170 PS bei 2.000/min. Durch einen nach oben gekröpften Rahmen beläuft sich die Bodenfreiheit des Motors auf 435 Millimeter – 100 Millimeter mehr als an der Unterseite der als Pistolenachse konstruierten Antriebsachse.