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Regelbetrieb für Lang-Lkw startet Sieben weitere Jahre für Langsattel

Lang-Lkw, Feldversuch, Schriftzug, Ansorge, 2012 Foto: Spedition Ansorge

Lang-Lkw dürfen von 1. Januar 2017 an in Deutschland im Regelbetrieb verkehren. Das kündigte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bei der Jahrestagung des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) in Frankfurt an.

Die notwendigen Verordnungen seien vorbereitet. "Wir werden dafür Sorge tragen, dass ab 1. Januar 2017 der Weg frei ist für den Regelbetrieb des Lang-Lkw", sagte Dobrindt. Wie sein Haus gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell mitteilt, wird es für zwei der fünf Lang-Lkw-Typen Sonderregeln geben. Der Lang-Lkw-Typ 2, bestehend aus Zugmaschine, Sattelauflieger und Zentralachsanhänger darf zunächst nur für ein weiteres Jahr auf Deutschlands Straßen verkehren. Eine Verlängerung von zunächst sieben Jahren gilt für den verlängerten Sattelauflieger. Er verträgt sich nicht mit den europäischen Abmessungen und kann demnach nicht in einen unbefristeten Regelbetrieb überführt werden.

Lang-Lkw-Variante 2 bekommt nur ein weiteres Jahr

Dass Variante zwei nur eine Frist von zunächst einem Jahr bekommt, führt der BGL auf Bedenken bei der Sicherheit zurück. Es könne zu kritischen Zuständen durch den sogenannten Klappmessereffekt kommen. Grund sei, dass die Fahrer nicht nur eine, sondern zwei Gelenke am Fahrzeug zu beherrschen hätten. Das Ministerium erklärt dazu, es wolle zunächst weitere Informationen zu diesem Fahrzeug erhalten.
Generell zieht Minister Dobrindt ein sehr positives Fazit des fünfjährigen Versuchs. Der Endbericht ist inzwischen fertig gestellt und soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. "Es gibt keine Verlagerungseffeke und keine zusätzliche Beanspruchung für die Verkehrsinfrastruktur", sagt Dobrindt. Die Transporteffizienz der Fahrzeuge falle um 15 bis 25 Prozent höher als beim Einsatz konventioneller Lkw aus. Ebenso hoch ist dem Bericht zufolge die Ersparnis beim Kraftstoff.

Aktuell sind 159 Lang-Lkw bei der BASt gemeldete

Aktuell sind bei der Bundesanstalt für Straßenwesen, die den Versuch wissenschaftlich begleitet, 60 Unternehmen mit zusammen 159 Fahrzeugen gemeldet. 13 Bundesländer beteiligen sich daran, das nächste steht in den Startlöchern. Dobrindt begrüßt es, dass mit Rheinland-Pfalz nun das 14. Bundesland am Versuch teilnehmen wolle. "Es war ein langer Prozess der Überzeugung", sagt er.
Wie das Ministerium auf Anfrage weiter mitteilt, will es die Überführung des Feldversuchs in den Regelbetrieb per Änderungsverordnung umsetzen. Die Verordnung erlaube dann den unbefristeten Regelbetrieb auf Basis des bestehenden Postivnetzes. Ausnahmen gelten für die erwähnten zwei Lang-Lkw-Typen. Das Positivnetz kann demnach auch weiterhin aktualisiert und erweitert werden. Zurzeit hat es eine Länge von fast 11.600 Kilometern. Das entspricht in etwa der Länge des gesamten deutschen Autobahnnetzes.
Der BGL begrüßt die Überführung des Feldversuchs in einen Regelbetrieb und erwartet in dem Zusammenhang auch eine steigende Zahl an Lang-Lkw-Betreibern.

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