Rallye Dakar 2013 Wundenlecken zur Halbzeit

Rallye Dakar Foto: wiw – Willy Weyens 19 Bilder

Die Rallye Dakar 2013 hat Argentinien erreicht und legt nach der Hälfte der Distanz einen Ruhetag ein. Ruhe haben aber nicht alle.

Die gute Nachricht: Nach mehr als 4.000 Kilometern sind noch 64 der gestarteten 74 Trucks in der Wertung. Die Schlechte: Für die deutsche Hoffnung auf einen vorderen Platz, Mathias Behringer und seine Crew, ist seit Etappe 4 Schicht. Ein Motorschaden warf den neu aufgebauten Maurer-MAN aus dem Rennen. Er teilt damit das Schicksal mit dem Sieger von 2007 und Vorjahreszweiten Hans Stacey, der sich nach einem spektakulären Überschlag in den Dünen der Atacama nur noch waidwund bis ins Camp schleppen konnte. Dort zogen die technischen Kommissare den Iveco aus dem Verkehr. Zu stark waren die Beschädigungen auch an den Sicherheitsstrukturen wie dem lebensrettenden Käfig. Am letzten Tag vor der Pause erwischt Jo Adua das gleiche Schicksal.

Langeweile an der Spitze

An der Spitze lauerte zunächst die große Langeweile. Wäre da nicht der tschechische Tatra-Pilot Andres Loprais gewesen, der in Etappe 4 dem fliegenden Holländer den Tagessieg abjagte. Aber das war’s dann auch schon. Zur Halbzeit führt ein entspannter Titelverteidiger nach sieben von acht möglichen Tagessiegen mit 22 Minuten und acht Sekunden Vorsprung vor Eduard Nikolaev/Kamaz. Auf Platz drei erholt sich am Ruhetag Martin Kolomy  (CZ/Tatra) vor den nächsten Kamaz.
De Rooy ist zu sehr Profi als dass er nicht weiß, dass das Rennen erst am kommenden Wochenende zu Ende ist, getreu der alten Rennfahrer-Philosophie, wonach „the shit stops, when the flag drops“! Und de Rooy wird die zweite Hälfte ohne die Schützenhilfe seiner „Waffenbrüder“ Stacey (raus), Biasion (15.) und Adua (raus)bewältigen müssen. Lediglich Team-Neuzugang  René Kuipers ist mit einem neunten Platz noch halbwegs in Reichweite.

Diskussion um Neutralisation

Dankbar für den – strategisch genau richtig platzierten - Ruhetag sind auch die sportlich Verantwortlichen. Denn aufgrund der schlechter Witterung kamen in Abschnitt acht bei Weitem nicht alle Fahrer ins Ziel.
Bereits am Samstagabend entschied die Organisation, die ersten 288 Kilometer der Prüfung abzusagen. Auf diesem Teilstück hätten die Piloten ausgetrocknete Flussbette durchqueren sollen – die waren nach starken Regenfällen allerdings nicht mehr passierbar. Die Piloten fuhren somit direkt zu Kilometer 288, der als Startpunkt in die Prüfung fungierte.

Doch auch auf den übrigen 183 Kilometern schlug während der Prüfung das Wetter zu. Die ersten Fahrzeuge kamen noch ohne Probleme durch. Dann bahnte sich nach starken Regenfällen auch hier das Wasser den Weg durch ein Flussbett.

Fluss unpassierbar

Der Fluss war für alle später kommenden Fahrzeuge unpassierbar und die Rallye-Organisation ASO entschied daraufhin, die Prüfung am CP2 (Kilometer 86) abzubrechen. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt schon Fahrzeuge im Ziel. Nach einigen Diskussionen über die Wertung der Prüfung kam die ASO zu der Entscheidung, dass die Fahrzeuge, die vor dem Zeitpunkt des Abbruches im Ziel ankamen ihre Zeit behalten. Die Teams, die es später oder nicht ins Ziel schafften, bekamen die Zeit des Piloten, der als letztes gültig im Ziel ankam. Stoff für heftige Diskussionen am Ruhetag...
Bis Santiago sind es noch weite Wege mit vielen Überraschungen. Die anderen deutschen Platzierungen zur Halbzeit: Bäuerle/Baier/Brylla werden auf Platz 25, Wallenwein/Rettig/Neuman auf Rang 59 geführt.

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