Rallye Dakar 2011 Ende des Werbefeldzugs

Rallye Dakar Foto: ASO 10 Bilder

Wir haben es wieder einmal geschafft: Die vermutlich aufwändigste und mobilste Werbeveranstaltung des Jahres ist nach zwei Wochen beendet. Unter dem Mäntelchen der legendären Rallye Dakar prasselte mal wieder jede Menge Automobilwerbung aus Wolfsburg auf uns nieder, beflügelt von einer österreichischen Chemie-Koffein-Brause. 

Deren Logo prangte auf allem, was sich medienwirksam auf den vorderen Dakar-Plätzen tummelte: VW, KAMAZ, KTM. Die Salzburger haben offensichtlich ein gutes Händchen bei der Auswahl ihrer Partner. Vladimir Chagin hat als jetzt alleiniger Rekordhalter mit sieben Gesamtsiegen bei der Rallye Dakar den Tschechen Karel Loprais (6) abgelöst. Für unsere jüngeren Leser: Karel ist ein Onkel vom aktuellen Tatra-Fahrer Ales Loprais!Gleich vier Kamaz auf den vorderen Plätzen bei der Dakar - das sollte nachdenklich machen. Und es macht die Rallye Dakar in der Truck-Wertung langweilig. Wie in der Auftaktberichterstattung geschrieben: „Rallye Dakar ist, wenn 67 Trucks an den Start gehen und Kamaz gewinnt.“ Nun dürfen die Deutschen hier ohnehin nicht allzu heftig auf den Kartentisch klopfen. Denn die Auto-Erfindernation und Heimatland des amtierenden F1-Weltmeisters ist in Sachen Rallye-Raid-Präsenz eher Diaspora. Ein Franz Echter macht halt keine Rallye-Dominanz. Bezeichnend: Echter startet für das niederländische VEKA-Team weil seit dem Rückzug von MAN alle deutschen Lkw-Hersteller kneifen und es in Deutschland offenbar sehr schwer ist, ausreichend Sponsoren für ein Abenteuer á la Rallye Dakar zu gewinnen. 

Ein Grund könnte die mangelnde Medienpräsenz sein. Weil kein Truck-Hersteller in den Topf einbezahlt, wird über die Lkw-Wertung bei Eurosport auch nur am Rande berichtet. Und weil die Kamaz-Armada mit dem österreichischen Bullen-Logo über die Pisten fliegt, werden dann eben auch die gezeigt. Der spannende Rest huscht mal durchs Bild. In den Tageszeitungen findet sowieso praktisch nur VW statt, manchmal noch ein wenig KTM. Jetzt bleibt abzuwarten ob sich die Gerüchte bestätigen, wonach VW aus der Rallye Raid Szene aussteigt und in die WRC wechselt. Aber hatte nicht auch KTM schon einmal den Rallye Dakar-Ausstieg erklärt?Von den gestarteten 67 Trucks erreichten 41 das Ziel. Echter/Ruf/Klein sind also bei der Schlussabrechnung Fünfte und damit beste Nicht-Kamaz-Fahrer der Rallye Dakar. Und die übrigen Deutschen? Behringer/Seiler/Kupper konnten mit großer Konstanz ihren Top-Ten-Platz behaupten und auf genau jenem zehnten Platz die Rallye Dakar beenden. Starke Leistung. Depping/van Obbergen/Goldberg beendeten die Rallye Dakar auf Platz 36 und Andrea Meyer/Baumann/Beier folgen auf 39. Walcher ist ebenso frühzeitig ausgeschieden wie der Truck-Race Champion David Vrsecky bei seinem ersten Rallye-Einsatz. Jo Adua, der auch für das Team Allgäuer in der Truck Race-EM startete, wurde starker Zwölfter! Der frühere Formel 1 Pilot und Le Mans-Gewinner Jan Lammers schaffte mit seinem GINAF einen beachtlichen 19. Platz. 

Für Fans der Baja Saxonia ist vielleicht noch ein Blick auf die Starter mit NL-Kennzeichen interessant. Hans Bekx, 2010 Baja-Zweiter, flog schon in der ersten Etappe heftig ab; Ende der Rallye. Marty van den Oever, der bei der Baja noch den Prolog beherrschte, dann aber schnell ausschied, setzte diese „Serie“ auch bei der Rallye Dakar fort. Johan Elfrink hingegen blieb dieses Schicksal erspart. Er beendete die Rallye Dakar auf Platz 23 - mit einem Mercedes-Benz Axor und ganz ohne Flüüüügel!

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