Fahrerforum Verlasst ihr euch auf den Notbremsassistenten?

NBA-Notbremsassistent Foto: Knorr-Bremse 6 Bilder

Die aktuelle Generation des Notbrems­assistenten soll bis zum vollständigen ­Stillstand bremsen und auch auf stehende Hindernisse reagieren.

NBA als Lebensretter

Nach einer Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV)  könnte ein automatisches Notbremssystem, das bewegte und stehende Objekte erkennt, zwölf Prozent der Lkw-Unfälle vermeiden. Der Notbremsassistent (NBA, offiziell: AEBS) der ersten Generation erkennt bewegte Hindernisse, warnt bei Gefahr, leitet eine Teilbremsung ein und führt bei ausbleibender Fahrerreaktion eine Vollbremsung bis zum Stillstand durch. In der zweiten Generation erkennt das System auch stehende und einspurige Fahrzeuge (also ­Motor- und Fahrräder) und reagiert bis zum vollständigen Stillstand – es sei denn, der Fahrer bremst, lenkt oder gibt Gas.

Wer versagt? Mensch oder Maschine?

Ab November 2015 wird das AEBS beziehungsweise der Notbremsassistent zur Pflichtausstattung für neu zugelassene Lkw.  Neu entwickelte Fahrzeugtypen müssen ihn schon seit November 2013 an Bord haben. Seit 2014 sind sowohl in Bussen als auch in Lastwagen Spurhalteassistent und Abstandsregeltempomat Pflichtausstattung.
In der Theorie hört sich alles ganz logisch und sicher an, aber in der Praxis ist die genaue Funktionsweise des Notbremsassistenten vielen Fahrern noch nicht klar. Und am Stauende kracht’s immer wieder.

Euch haben wir diesmal gefragt, ob eure Fahrzeuge über dieses Fahrer­assistenzsystem verfügen und ob ihr euch im Alltag auf die Technik verlasst. Mehr dazu gibt es in unserer Bildergalarie.

Michael Meyer, 46, aus Sondershausen

"Ich fahre einen Volvo FH, der noch keinen Notbremsassistenten hat. Einige meiner Kollegen fahren neue Lkw, die bereits mit einem Assistenten ausgestattet sind. Es gibt schon den einen oder anderen, der Probleme mit dieser Technik hat. Ich kann mir aber vorstellen, dass gerade Fahrer, die etwas älter sind, von diesem System profitieren können."

Harn van der Laan, 42, aus Wagenborgen, Niederlande

"Ich habe keinen NBA im Auto und brauche eigentlich auch keinen. Man kann sich auf die neue Technik verlassen, aber sollte immer selbst aufmerksam sein. Fahrer sollten einfach mal im Verkehr das Handy und das Tablet weglassen und sich auf die Straße konzentrieren."

Andreas Bahn, 52, aus Molaker Land

"Ich habe ein älteres Fahrzeug ohne irgendwelche Assistenzsysteme und ich würde mich sowieso nicht hundertprozentig auf irgendwelche Technik verlassen. Man muss als Fahrer immer wachsam sein und auf seine Fähigkeiten vertrauen. In den nächsten Jahren soll es ja schon autonom fahrende Lkw geben, aber das kann nicht die Lösung für die Sicherheitsproblematik sein."

Uwe Wulch, 53, aus Trulben

"Ich habe in meinem Fahrzeug schon die zweite Generation des NBA. Bis jetzt habe ich keine Vollbremsung gehabt. Das Problem bei mir ist, wenn einer auf die Autobahn auffährt, dann bremst er mich aus. Bei einem Stau reagiert der NBA auch ziemlich früh und bremst. Als Fahrer muss man dann handeln."

Klaus Hinz, 61, aus Herzebrock-Clarholz

"Ich habe ihn nicht drin, aber meine Kollegen haben zum Beispiel einen ganz neuen MAN und die Fahrzeuge haben den Assistenten serienmäßig. Ich habe gehört, dass sie ganz zufrieden damit sind, aber nicht blind darauf vertrauen. Die Jungs haben trotzdem einen Fuß auf der Bremse. Ich bin mit dem Lkw groß geworden und habe immer erst mal alles im Blickfeld. Das lernt man so. Ein derartiges System soll ja nur eine Unterstützung bei der Arbeit sein, aber nicht den Fahrer ersetzen. Ich schaue immer, dass ich sicher am Ziel ankomme und die Augen offenhalte."

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