Momma Cried Peterbilt von Farmers Oil Company

Peterbilt Farmers Oil Co. Inc. Foto: Otto Miedl 15 Bilder

Jeremey Graves liebt das Truck-Tuning. Seine Ehefrau trägt‘s mal mit mehr mal mit weniger Fassung – und inspirierte zum Namen „Momma Cried“. 

Jessica Graves aus Anthony im US-Bundesstaat Kansas hat es aber auch nicht leicht: Nachdem ihr Mann, Transportunternehmer Jeremey Graves, seinen ersten kompletten Showtruck namens „Bucket List“ im Jahr 2009 fertiggestellt hatte, versprach er seiner Liebsten, sich anschließend umgehend um den Einbau einer neuen Küche im gemeinsamen Eigenheim zu kümmern und sich so lange keinen größeren Tuning- Projekten zu widmen.

Dieses Vorhaben klappte allerdings nicht so ganz. Immer wieder kamen geschäftliche Belange oder die eine oder andere klitzekleine „Tuningmaßnahme“ am 90 Trucks umfassenden Firmenfuhrpark von Farmers Oil dazwischen.

Es kam, wie es kommen musste, die Monate vergingen wie im Flug, die Küche war immer noch die alte und ruck zuck stand die Mid-America Trucking Show 2011 und damit das Dilemma vor der Tür. Denn wo, wenn nicht hier, kann man als eingefleischter und ehrgeiziger amerikanischer Tuner mit einem neuen Fahrzeug so richtig für Aufsehen sorgen?

Kleiner Gag zum Küchenproblem

Der Neubau der Küche musste also abermals verschoben werden – was Jessica natürlich ganz und gar nicht stillschweigend hinnahm. Jeremey taufte den Peterbilt 389 folgerichtig „Momma Cried“ – frei übersetzt etwa „Mama tobte“ – und pinselte den Namen als kleinen Running Gag um das Küchenproblem gleich auf die Heckseite des Trailers.

Der Hinweis darauf, dass auch im wörtlichen Sinn Zündstoff in dem Sattelzug steckt, steht zur Information der nachfolgenden Fahrzeuge direkt darunter. Denn Jeremey transportiert mit ihm hauptsächlich verflüssigte Petroleumgase und muss nach amerikanischer Vorschrift an jedem Bahnübergang kurz stoppen, bevor er ihn überqueren darf.

Angetrieben wird der Peterbilt 389 von einem Caterpillar-C15-Motor mit einer Leistung von 550 Horsepower. Für die Kraftübertragung sorgt ein Eaton-Getriebe mit 18 Gängen. Hinter dem Peterbilt rollt ein Tankauflieger der Mississippi Tank Company, Baujahr 2010. Der Auflieger besitzt ein Fassungsvermögen von 10.600 Gallonen, was umgerechnet 40.125 Litern entspricht.

Fliegendes F als Firmenlogo

Um die Form der ausladenden Rundungen des Anhängsels wieder aufzunehmen und das Gesamtbild abzurunden, besitzt auch der Peterbilt an seiner Front eine konvex gestaltete, also nach außen gewölbte Stoßstange. Noch mehr gewiefte Tuning-Highlights versteckte Jeremey in den Details.

So manch runder Treibstofftank am Peterbilt ist nicht das, was er vorgibt zu sein. Die beiden hinteren Tanks der Sattelzugmaschine sind nämlich keineswegs für die Aufnahme von schnödem Diesel ausgelegt. Sie beherbergen an der Fahrerseite eine komplette Werkzeugbox samt ausziehbaren Fächern und auf der Beifahrerseite einen Generator.

Einen Großteil der Lackierarbeiten in kräftigem Gold, sattem Weinrot und glänzendem Sandbeige ließ Jeremey bei First Class Services Inc. in Lewisport/Kentucky machen. In vielfacher Ausführung ist auf dem Tanksattelzug auch das sogenannte „Flying F“, das fliegende F als Firmenlogo von Farmers Oil zu finden.

Der Truck räumte ordentlich ab

Selbst die Innenseiten der Motorhaube und die Sonnenblende tragen diese Beschriftungen. „Was muss, das muss“, so der 36-Jährige. Dass sich Aufwand und Küchenkrieg gelohnt haben, beweisen die insgesamt acht Auszeichnungen, die der Peterbilt dann auf der Mid-America Trucking Show in Louisville Kentucky erhielt.

Der Showtruck von Familie Graves war der unangefochtene Pokalabräumer der Tuning-Präsentation schlechthin und somit der Over-All-Gewinner der MATS 2011. Jeremey und Jessica benötigten in der Tat ein paar helfende Hände, um alle Pokale nach Hause zu tragen.

In diesem großartigen Moment war der Zwist um die olle Küche natürlich erst mal vergessen. Wer allerdings jetzt denkt, Jeremey hätte sich gleich anschließend ganz fix an den Bau der familieneigenen Kochstätte gemacht, um die Harmonie, die der Truck mit dem Sieg bescherte, zu pflegen, irrt gewaltig.

Erst vor Kurzem – also nochmals ein ganzes Jahr später – wurden die Arbeiten in den heiligen Hallen der Gattin vollendet. „Finally – endlich!“, wie Jessica mit einem Augenzwinkern hinzufügt.

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