Als schnörkelloser Kipper tritt der Vierachser MAN TGS 35.440 an. Kluger Pragmatismus und manch Finesse wie der Wasser-Primärretarder sind seine Stärken.
Frauen, so sagt man, altern – während Männer reifen. Wie aber ist das bei den Kippern? Sie sind ja sozusagen die Naturburschen unter den Lkw. Sagen wir so: Da schadet eine gewisse Rustikalität von vornherein nichts. Es spielt auch keine große Rolle, wenn etwas Traditionsbewusstsein und Spuren von Wind und Wetter durchschimmern. Da weiß man wenigstens, dass der solchermaßen Gegerbte eher sein Pensum wegputzt als einer, der mit wehenden Rockschößen und großem Hallo stets dem letzten Schrei hinterherläuft.
1.800 bar maximaler Einspritzdruck und zweistufige Aufladung
Es hatte schon Mächtiges wie Euro 6 an die Tür zu klopfen, bevor MAN sich überhaupt einmal zu ein paar Änderungen am 2007 vorgestellten TGS aufraffen konnte. In der Kabine selbst tat sich zwar so gut wie nichts. Draußen am Gehäuse gab es ein paar Retuschen, die dem schweren MAN ein schnittigeres Gesicht bescherten. Das ist ein bisschen wenig. Unterm Gehäuse kamen dann aber jene neuen Motoren in Euro 6, die schon in gewisser Weise aufhorchen ließen. Ging MAN mit diesen Aggregaten insofern doch eigene Wege, als dass dort weder ein variabler Turbo noch Einspritzdrücke oberhalb von 2.000 bar eine Rolle spielen. Relativ milde 1.800 bar als maximaler Einspritzdruck sowie eine zweistufige Aufladung sind stattdessen das Kennzeichen der Euro-6-Motoren von MAN, unter denen manch alter Bekannter gleich gar nicht mehr vertreten ist.
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