Kooperation im Teilegeschäft Europart bündelt vier Standorte

Furpark Foto: Europart 6 Bilder

In den Berliner Teilemarkt kommt Bewegung. Europart bündelt seine Aktivitäten in der Region und bringt vier Häuser in Berlin/Brandenburg unter ein Dach.

Schlosser ­Europart Technischer Handel hat nun die Zügel für die Stand­orte Berlin, Potsdam, Ludwigsfelde und Vogelsdorf in der Hand. Während sich früher die beiden Europart-Niederlassungen in Ludwigsfelde und Potsdam mit dem seit 2007 exis­tierenden Joint-Venture-Unternehmen Schlosser Europart an den Standorten in Berlin und Vogelsdorf einen „freund­lichen Wettbewerb“ lieferten, will sich Europart mit dem vollzogenen Schritt stärker um die tatsächliche Konkurrenz kümmern.
„Die Zahl der Konkurrenten in Berlin/Brandenburg ist hoch“, sagt Jörg Frank, Europart-Vertriebsleiter Deutschland. In Berlin und Brandenburg gebe es 40.000 Lkw, 30.000 Trailer, 20.000 Spezialfahr­zeuge und 4.500 Busse, um die täglich gebuhlt werde. Das ­zusammen entspreche etwa fünf Prozent des Gesamtmarktes in Deutschland.
Mit 20 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2012 ist Schlosser Europart Marktführer in Berlin. Der Marktanteil im freien Teilemarkt – also ohne die ­Servicebetriebe der Fahrzeughersteller – betrage mehr als 50 Prozent. Insgesamt 63 Mitarbeiter kümmern sich täglich um die Kunden. Das sind vorrangig Speditionen, Einzelunternehmen und Werkstätten. Auch die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Berliner Stadtreinigung (BSR) gehören dazu.

Auch im Ausland im Einsatz

Schlosser Europart betreut 8.000 Kunden im Raum ­Berlin/Brandenburg. Hinzu kommen etwa 1.000 Kunden im Ausland. Vom günstig gelegenen Standort Ludwigsfelde am südlichen Berliner Ring/A 10 exportiert der Teilehändler vor allem nach Osteuropa. An den vier Berliner Schlosser-Europart-Standorten lagern immer zwischen 13.000 und 14.000 verschiedene Artikel mit einem Gesamtwert von 1,6 Millionen Euro. Eine Software übernimmt die Bestandspflege. Das Europart-Zentrallager im nordrhein-westfälischen Werl füllt die Bestände bei Bedarf auf. Hier lagern ständig rund 70.000 Teile aus einem Sortiment von 400.000 Artikeln. Zu 80 Prozent bezieht Schlosser Europart seine Teile aus Werl. Der Rest läuft über lokale Anbieter und Kooperationspartner.

Bestellung online ist für die Kunden am komfortabelsten

Bei einer Bestellung bis 18 Uhr erreicht die Ware Berlin bis zum nächsten Morgen. Die Kunden können online, per Telefon oder per Fax bestellen. Das Online-Portal enthält das komplette Teileprogramm von Europart, bietet eine kom­fortable Teile-Identifikation und zeigt, ob ein Teil sofort verfügbar ist. Darüber hinaus kann der Kunde bestimmen, mit welcher Ausliefertour seine Bestellung bei ihm ankommen soll. Um 6.30 Uhr startet die
erste Tour von der Berliner Niederlassung in der Reinickendorfer Montanstraße und bringt mit einem 7,5-Tonner Lagerware per Shuttle nach Ludwigsfelde. Von hier aus beliefert Schlosser Europart in der Regel die Kunden, sodass sie ihre Ware bis spätestens zehn Uhr in Empfang nehmen können. Vier weitere Touren am Tag verlassen bis 13.30 Uhr das Groß­lager in Reinickendorf. Dafür stehen täglich 25 Transporter in Sprinter-Größe parat.
„Die Firma E. Schlosser wurde 1909 in Berlin gegründet und ist seit Langem eine ­Hausnummer in der Region. Mit der 2007 eingegangenen Europart-Ehe sind wir zum Platzhirsch in Berlin geworden“, sagt Wolfram Schmeling, Geschäftsführer von Schlosser Europart Technischer Handel. Schmeling ist Kenner des Berliner Marktes und war bereits Geschäftsführer der Schlosser Europart sowie bei Schlosser.

Alle Mitarbeiter bleiben an Bord

Mit dem Zusammenschluss unter einem Dach würden sich Reibungsverluste minimieren, Aktivitäten bündeln und Synergien heben lassen. Die Kosteneinsparungen wolle man nutzen, um mit Investitionen den Kunden mehr Service und eine bessere Lieferfähigkeit zu bieten. Es gehe aber nicht um Kostensenkung durch Personalabbau. „Selbstverständlich bleiben alle Mitarbeiter an Bord – von nun ab in einer ­gemeinsamen Gesellschaft“, sagt Schmeling.

Auch Bodo Fröhndrich, der zweite Geschäftsführer von Schlosser Europart und Re­gionalverkaufsleiter für Ostdeutschland, sieht in dem Zusammenschluss Vorteile für die Kunden. „Wir können unsere Tourenplanung in der Region weiter optimieren, uns breiter aufstellen und die Lagerkapazitäten besser nutzen“, verspricht er. Teile, die bislang doppelt in den Lagern geführt wurden, werde es nur noch an einem Standort, dafür aber in höherer Stückzahl geben. Nicht zuletzt die exakte Zuordnung von Vertriebsmitarbeitern zu bestimmten Kunden, die Verstärkung im Innendienst sowie mehr Investitionen in das Know-how der Mitarbeiter sollen den Service für die Kunden verbessern.

Durch Fusion auf Wachstumskurs

Mit der Fusion der Berliner und Brandenburger Standorte will Schlosser Europart sich auf Wachstumskurs begeben. Um fünf Prozent beziehungsweise eine Million Euro soll der Umsatz 2013 steigen. Helfen sollen dabei der geplante Ausbau des Segments Werkstattausrüstung mit spezialisierten Fachkräften und des eigenen, markenunabhängigen Werkstättennetzes für Transporter. Es firmiert unter der Marke Transporter-Station und ergänzt die bereits etablierten Marken Truck-Station und Trailer-Station, von denen es bundesweit bereits 90 und in Berlin 14 Stützpunkte gibt.

Info Europart

Europart ist ein führender Händler von Ersatzteilen für Nutzfahrzeuge aller Klassen in Europa. Zur Kundschaft gehören Kfz-Werkstätten, Transportunternehmen mit eigener Werkstatt, Betriebe der öffentlichen Hand und Industrieunternehmen. Neben dem Ersatzteilgeschäft vertreibt Europart ein breites Artikelsortiment für Werkstattausrüstung und -bedarf. Das 1948 gegründete Unternehmen mit Sitz im westfälischen Hagen ist mit rund 200 eigenen Niederlassungen und Kooperationspartnern in 28 Ländern aktiv. Es beschäftigt insgesamt mehr als 1.800 Mitarbeiter, die über 100.000 Kunden in Europa betreuen. In Deutschland arbeiten mehr als 500 Mitarbeiter an 51 Standorten. Seit 2011 ist Europart im Besitz der auf mittelständische Unternehmen spezialisierten Beteiligungsgesellschaft Triton sowie der inhabergeführten Investmentgesellschaft Paragon Partners. Der Jahresumsatz der Europart-Gruppe belief sich im Jahr 2012 auf mindestens 420 Millionen Euro.

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