Fuso Super Great Eco Hybrid Japanischer Pioniergeist

Fuso Super Great Eco Hybrid Foto: Oliver Willms, Daimler 6 Bilder

Mit dem Flaggschiff Super Great Eco Hybrid stellt die japanische Daimler-Konzernmarke Fuso den ersten schweren Lkw mit Parallelhybridantrieb auf die Räder. Das japanische Fernverkehrsmodell soll die umweltfreundliche Hybridtechnik auch in der schweren Klasse salonfähig machen.

Fuso wird seinem Ruf als Innovationstreiber im Daimler-Konzern weiter gerecht. Die Ingenieure des weltweiten Hybridkompetenzzentrums in Kawasaki bei Tokio haben den ersten Schwer-Lkw mit dieselelektrischem Antrieb vorgestellt. Beim Fuso Super Great Eco Hybrid handelt es sich nicht um eine Studie, sondern um eine praxistaugliche, fahrbare Variante des schweren Nippon-Lkw.

Eine Elektromotor-Generatoreinheit kommt in Einsatz

Nach gängigem Parallelhybrid-Baumuster bekommt der Super Great eine schlanke Elektromotor-Generatoreinheit zwischen Motor und Getriebe eingepflanzt, die entweder ein Lithium-Ionen-Batteriepaket auflädt oder dort Strom entnimmt, um dem konventionellen Antrieb zu Hilfe zu springen. Wie viel Leistung der Elektromotor zusätzlich an den Antriebsstrang weitergibt, will Gustav Tuschen, Vizepräsident Produktentwicklung bei Fuso, nicht verraten. Der Chefingenieur schweigt auch beharrlich, wenn es um den Mehrpreis für die Technik geht. Zumindest das Mehrgewicht vertuscht er nicht. Es soll sich um weniger als 200 Kilo handeln, was sensationell gering wäre. Von einer Sensation am Steuer zu sprechen wäre beim Super Great Eco Hybrid allerdings eine Übertreibung. Außer einem Laptop-großen Zusatzdisplay auf dem wuchtigen Armaturenbrett zeugt nichts von der Existenz eines elektrischen Mitarbeiters im Unterbau des 206 kW (280  PS) starken Dreiachsers. Selbst der feinfühlige Fahrer spürt beim Anfahren nur einen Hauch zusätzlicher Behändigkeit.

Das zwölfstufige Inomat-Getriebe

Dabei schüttet der Elektromotor, so viel verrät Tuschen dann doch, immerhin 350 Newtonmeter zusätzlich zur Leistung des Daimler-Weltmotors, der hier 6R10 heißt, aus. Das zwölfstufige Inomat-Getriebe hangelt sich Gang um Gang nach oben, bis man plötzlich bei 92 km/h und niedrigen 1.050 Touren angelangt ist. Das Laden der Batterie veranlasst die Steuerelektronik beim Bremsen und auch beim Segeln hinein in leichte Gefälle. Erst beim Runterschalten wird man aus dem sanften Zusammenspiel zwischen Diesel und Elektroantrieb gerissen. Vor allem mit gesetztem Retarder zeigt der Antriebsstrang seine ruppige Seite. Beim Auskuppeln an der Ampel beendet die Start-Stopp-Anlage den Dieselkonsum. Rund zehn Prozent weniger soll der Super Great Hybrid im Langstreckeneinsatz verbrauchen. Allerdings spielt die hügelige Topografie der japanischen Inseln dem Hybrid in die Karten.

Für einen Technikpionier präsentiert sich der schwere Fuso jedenfalls erstaunlich ausgereift. Das findet auch Daimler-Nutzfahrzeug-Chef Andreas Renschler: "Der schwere Hybrid wird in Serie kommen."

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