Ford Transit Custom Schöner transportieren

Ford Transit Custom, Präsentation Foto: Thomas Rosenberger 6 Bilder

Mit mehr Schick im Cockpit und zahlreichen funktionalen Transportlösungen will der Ford Transit Custom neue Käuferschichten erschließen. Eine erste Sitzprobe war während der Messe Birmingham möglich.

Der Ford Transit verkauft europaweit die meisten Einheiten im Segment der leichten Nutzfahrzeuge. Vor allem der günstige Einstiegspreis und die hohe Zuladung machen ihn zum Liebling der Europäer. Auch in Deutschland hat der Nutzfahrzeug-Bestseller von Ford nach Unternehmensangaben im vergangenen Jahr nochmal knapp 22.000 Einheiten und damit 28 Prozent mehr als im Vorjahr verkauft. Die hohen Absatzzahlen verdient sich der Transit aber auch, weil er zwei Transporter-Klassen abdeckt und mit zulässigen Gesamtgewichten von 2,6 bis 4,6 Tonnen zu haben ist. Ein Nutzlastspektrum, das alle anderen großen Hersteller grundsätzlich mit zwei Modellen abdecken.

Die Produktpolitik von Ford ist Fluch und Segen zugleich. Die Kölner haben damit bislang kaum Möglichkeiten gehabt, das Nutzwert-orientierte Fahrzeug auch als optisch attraktiven Kombi für Güter- und Familientransport zugleich anzubieten, wie es gerade bei Handwerkern gefragt ist – eben Lastenesel werktags und Familiengefährt am Wochenende. Weshalb sich hier die deutlich moderner und schicker auftretenden Kombivarianten des VW Transporter großer Beliebtheit erfreuen. Und auch funktional ist der Transit in die Jahre gekommen. Der wohl häufigste Vorwurf der Kunden galt der teils missratenen Ergonomie. So gab es keine Möglichkeit, das Lenkrad zu verstellen und die durchs unbequeme Gestühl erzwungene verkrampfte Sitzhaltung hinterm Steuer plagte den Fahrerrücken.

Ford Transit feiert auf der IAA Premiere

Das alles ist nun Vergangenheit. Künftig gibt es nicht mehr nur einen Transit, sondern gleich zwei. Während das schwere Modell mit Gesamtgewichten von mehr als 3,1 Tonnen weiter Transit heißen und Premiere während der IAA in Hannover feiern wird, haben die Ford-Mannen die leichte Ausgabe Transit Custom getauft. Während Ford eine Studie der Pkw-Variante Tourneo Custom bereits während des Automobilsalons in Genf präsentiert hat, erlebte der Kastenwagen seine Weltpremiere auf der Nutzfahrzeugmesse Birmingham Ende April.

Der Neue ist ein Hingucker

Schon auf den ersten Blick ist klar: Der Neue ist ein Hingucker geworden. Die Designabteilung von Ford hat die Kennzeichen der Pkw erfolgreich auf den Transporter übertragen. Dazu zählen die Front aus Tropfen-ähnlichen Leuchten und Trapez-förmigen Kühlergrill, die genauso wie die Sicken auf der Flanke samt breiter Schulter im Bereich der Fensterlinie an die aktuellen C-Max-Vans von Ford erinnert. Hinzu kommen nach oben verjüngte Holme, die Zeit des langweiligen Kastens ist vorbei. Die Konstrukteure haben auch den Außenspiegeln eine neue Gestalt verliehen. Das Weitwinkelabteil fällt nun deutlich größer aus und die Spiegel lassen sich vollständig anklappen. Den neuen Außenspiegeln ist es laut Ford auch maßgeblich zuzurechnen, dass sich die Außenbreite um zehn Zentimeter verringert.

Nutzvolumen und Zuladung von 600 bis 1.400 kg sind erhalten

Mit dem Transit Custom fährt ein junger, dynamischer Leichtathlet vor. Der ist nicht nur ein Blender. Nutzvolumen und die Zuladung von 600 bis 1.400 Kilo sind erhalten geblieben, letzteres trotz des Mehrgewichts der Euro-5-Abgasnachbehandlung und einem deutlichen Plus an Serienausstattung. Nur rund 20 Kilo wiegen laut Hersteller die neuen Modelle mehr als die vergleichbaren Vorgänger. Damit auch das nicht auffällt, hat sich Ford entschlossen, die Modelle um 100 Kilo aufzulasten – was ehedem ein 2,8-Tonner war, fährt nun als 2,9-Tonner beim Kunden vor.

Das schickere Äußere lädt zum Einsteigen ein. Also geschwind auf den Fahrersitz geglitten. Das Lenkrad lässt sich in zwei Dimensionen verstellen und die Sitze sind ordentlich konturiert. Die kauernde Sitzhaltung gehört dem ersten Eindruck nach der Vergangenheit an. Dem Chauffeur wölbt sich im Falle der höchsten Ausstattungslinie "Limited" ein Armaturenträger entgegen der ebenfalls an den C-Max erinnert. Lüftungsdüsen, Radio, Schaltknauf und Multifunktions-Lenkrad stammen offensichtlich aus dem Pkw-Teilelenkrad. Die Materialien muten deutlich hochwertiger als zuvor an, Drehregler und Kippschalter fassen sich prima an. Der Blick fällt auf sauber gezeichnete Uhren und ein LCD-Display sowie ein blendfreies Navi. Trotz der nach oben hin eingezogenen Holme ist das Raumgefühl angenehmer als zuvor. Offene und geschlossene Ablagen, Taschen und Flaschenhalter gibt’s in Hülle und Fülle.

Der kurze Kastenwagen fasst drei Europaletten

Das Plus an Luft um die Insassen geht nicht zu Lasten des Laderaums. Während im Vorgängermodell die Trennwand weit in den Laderaum und in die Schiebetüröffnung hineinragte, ist das beim Transit Custom nicht mehr der Fall. Selbst der kurze Kastenwagen mit einer Außenlänge von 4,97 Meter – ein Plus von elf Zentimeter gegenüber dem Vorgänger – bietet die Möglichkeit, drei Europaletten quer und einzelne bis zu drei Meter lange Gegenstände zu laden. Dazu lässt sich am Fuß der Trennwand eine Blende öffnen und unter den Fahrersitz durchladen. Kleiner Kritikpunkt: Das Abdeckbleck ist recht dürr geraten und wird aufgeklappt mit einem Magnet an der Trennwand fixiert. Es muss sich zeigen, ob der Befestigungsmechanismus ausreicht, um ein Klappern während der Fahrt zu unterdrücken. Auch ein Abscheren beim seitlichen Beladen mit dem Stapler scheint möglich. Wer grundsätzlich mehr Ladelänge benötigt, greift zum Transit Custom mit langem Radstand und einer Außenlänge von 5,34 Meter – ebenfalls elf Zentimeter mehr als zuvor. Clever ist die Idee, in das Dach Traversen zu integrieren, die sich mit einem Handgriff nach oben klappen lassen, um dann einen Dachgepäckträger zu schultern. So bleibt der Transit mit 1,97 Meter Außenhöhe Tiefgaragen-kompatibel.

Das Leistungsspektrum reicht von 100 bis 155 PS

Die 2,2 Liter großen Motoren hat Ford schon beim alten Modell auf Euro 5 gebracht Sie bleibt dem neuen erhalten. Lediglich die Kalibrierung hat sich verändert, weswegen die Nennleistung und das Drehmoment teils höher liegen. So reicht das Leistungsspektrum von 74 bis 114 kW (100 bis 155 PS). Bestwerte will Ford beim CO2-Ausstoß setzen und nennt 6,6 Liter Diesel über 100 Kilometer. Die Serviceintervalle liegen bei 50.000 Kilometern oder zwei Jahren. Dazu trägt auch das serienmäßige Start-Stopp-System bei. Sollte nun noch das Fahrverhalten dem sportlichen Äußeren entsprechen, dann hat Ford voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte ein Angebot auch für all Kunden in petto, die Nutzfahrzeug und Lifestyle-Van in einem suchen.   

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