European Truck Racing Championship 2017 Lacko stiehlt dem Lokalmatador die Schau

Truck Race 2017 Hungaroring Foto: Whitecrossmedia 60 Bilder

Trotz seiner Favoritenrolle muss sich Norbert Kiss im Mercedes auf dem Hungaroring dem heißen Meister-Aspiranten Adam Lacko geschlagen geben.

Wenn es nach den ungarischen Fans ginge, müssten die Gastspiele der Truckracer auf dem Hungaroring regelmäßig Norbert-Kiss-Festspiele werden. Die Voraussetzungen dafür hätte der Doppel-Europameister eigentlich. Neben der Begeisterung und lautstarken Unterstützung seiner Landsleute sprechen auch handfeste Fakten für einen Erfolg von Kiss: Er kennt den Hungaroring von allen Teilnehmern am besten und hat hier in diversen Motorsport-Disziplinen schon unzählige Runden gedreht. Die Papierform bestätigte sich auch in den beiden Qualifyings, in denen Kiss die mit Abstand schnellsten Rundenzeiten fuhr. Acht Zehntelsekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Jochen Hahn – wie in der ersten Superpole – sind im Truckrennen ein immenser Abstand. Am Sonntag kam Adam Lacko immerhin auf rund drei Zehntel an den Lokalmatador heran.

Kiss-Parade im ersten Rennen

Doch Qualifying und Rennen sind eben auch zwei verschiedene Dinge, in denen die Kräfteverhältnisse ganz unterschiedlich verteilt sein können. Am ersten Tag machte Kiss aus seiner Pole Position noch das Beste und gewann souverän und letztlich ungefährdet vor Jochen Hahn und der erneut stark fahrenden Steffi Halm (zweimal Dritte, einmal Zweite). Doch den Rest des Wochenendes verhagelte Adam Lacko den Fans und ihrem Idol die vorgesehenen Kiss-Festspiele.

Jochen Hahn holt auf

Der Tscheche legte im ersten Zeittraining und dem folgenden Championshiprennen zunächst einen holprigen Start hin. Wobei diese Einschätzung natürlich vor dem Hintergrund der zuletzt gezeigten Leistungen und Lackos Position als Spitzenreiter im Gesamtklassement zu sehen ist. Zahlreiche Konkurrenten wären froh, die viertschnellste Rundenzeit und Platz vier im Rennen zu schaffen. Jochen Hahn wirkte da noch gut erholt und verkürzte als Zweitplatzierter die Lücke in der Gesamtwertung um fünf Punkte. Im weiteren Verlauf des Wochenendes drehte Lacko allerdings mächtig auf und ließ den Konkurrenten keine Chance mehr. Die restlichen drei Siege, die auf dem Hungaroring zu vergeben waren, holte sich der Tscheche. 

Lacko dominiert

Kiss fiel zweimal aufgrund technischer Defekte aus, auch der amtierende Europameister Hahn hatte dem Sturmlauf des Titelfavoriten nicht viel entgegen zu setzen. Im zweiten Samstagsrennen blieb Hahn noch auf Tuchfühlung und schoss sechs Zehntelsekunden hinter Lackos Freightliner über den Zielstrich. Am Sonntag reichte es für den Fahrer mit der Startnummer 1 nur zu Platz fünf und vier. Adam Lacko führt nach diesem formidablen Auftritt die Europameisterschaftswertung mit 58 Punkten Vorsprung an. Was zwar noch lange keine Vorentscheidung, aber immerhin ein komfortables Polster ist. Wenn der Fahrer des Buggyra-Teams am kommenden Wochenende mehr Fortune hat als Kiss, könnte er den Vorsprung noch weiter ausbauen. Denn da rückt der Tscheche beim Rennen in Most in die Rolle des local hero und ähnlich wie Kiss den Hungaroring, könnte auch Lacko den schnellen Kurs in Böhmen nach hunderten Test- und Rennrunden vermutlich sogar blind absolvieren.

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