Europa Truck Trial 2017 in St. Florian Perfekte Premiere im Granit-Steinbruch

Europa Truck Trial 2017 Gopperding Sonntag Foto: Markus Bauer 85 Bilder

Der vierte Lauf der Saison führt die Truck Trialer in ein bisher noch unbekanntes Gelände. Den Kommissaren fällt es aber trotzdem nicht schwer, spannende Sektionen und noch spannendere Tore zu stecken.

Der Austragungsort in einem der Betriebe von Schärdinger Granit in Österreich, nicht weit von Passau, lässt alte Piesberg-Erinnerungen wieder aufleben. In den Sektionen liegen teilweise scharfkantige und vor allem enorm unbeugsame Felsblöcke herum. Das stößt zwar nicht bei allen Teams auf ungeteilte Gegenliebe, macht die Tore dafür umso anspruchsvoller. Zur Situation in den Sektionen kommt die insgesamt recht kompakte, fast beengte Platzsituation in Gopperding. Das Fahrerlager verteilt sich beispielsweise gleich auf mehrere Standorte. Dank der Disziplin der Teams und speziellen Lkw-Wegen kommt es aber trotz der Platzsituation nicht zu Problemen. Gut für die Zuschauer: Die Sektionen liegen ebenso kompakt beeinander. Trotzdem bieten sie viel Abwechslung: Sandige Hügel, Steilabfahrten, Unterholz und natürlich schroffe Felsen.

Hartes Geläuf

Auch am Sonntag zeigt sich der Steinbruch also von seiner materialermüdendsten Seite. Dabei ist es nicht ermüdetes Material, das - einmal mehr - Team Schoch zu schaffen macht. Ein kleinerer Felsbrocken verkeilt sich am rechten Vorderrad. Der Reifen schleift ihn eine Umdrehung mit und reißt den kompletten Kotflügel auf. Während der Innenteil sprichwörtlich auf der Strecke bleibt - unter einem weiteren Felsbrocken - bleibt der äußere Teil des Kotflügels überaus lädiert und mit stark verschobenen Trittstufen am MAN.

Gesundeter Ural

Weniger Pech hat das Team Bodensee. Nachdem am Samstag schon am Mittag der Tag gelaufen war (Steckachse kaputt, rechtes Vorderrad ohne Antrieb), kann das Pärchen am Sonntag wieder auf Torhatz gehen. Am letzten Platz ändert dies aber leider nichts mehr.

Der Sieg bei den Dreiachsern, diesmal mit Abstand die üppigste Klasse, geht einmal mehr an Truck Sport Borzym, vor Team Hamm und BFS Trucksport Team. Die Österreichischen Gaststarter Team Koren und Team Aigner kommen auf Platz acht und neun, also direkt vor Schlusslicht Bodensee.

Plein Gaz wieder vorn

Bei den Zweiachsern siegt Plein Gaz vor dem Racing Team Avia Future. Gangs of Sud Est machen das Treppchen voll. Team Dauphidrome muss sich mit dem undankbaren vierten und letzten Platz begnügen. Bei den Vierachsern holt sich erneut Team Reicher die Führung vor Schoch/Stumpp. Alex Budde/Sascha Fichte im MSC-Mercedes werden Dritte.

Sieger in der Prototypen-Klasse wird Karl Vavrik vor den P'tits Suisses und Fans on the Road. Auch in dieser Kategorie ist der vierte Platz gleichzeitig der undankbarste. Er geht an das Team Manent-Cellier.

Aktueller Stand der Meisterschaft

Nach vier Läufen ist in den Kategorien noch alles offen. Zwar kristallisieren sich bei den Dreiachsern und den Prototypen schon Favoriten heraus. Bei den Zwei- und Vierachsern stehen sich die Anwärter aber punktgleich gegenüber. Bei den Dreiachsern liegt Team Borzym mit zehn Zählern Vorsprung vor Team Hamm. Doch auch das Zebra-Zil-Offroad-Team hat noch rechnerische Chancen. In der Kategorie der Prototypen liegt KVK-Racing vorn. Team Manent-Cellier folgt in Schlagdistanz. Doch, ebenso rechnerisch, könnten alle vier in Gopperding gestarteten Protos noch das Rennen machen.

Diffiziler für die Titelverteidiger sieht die Sache bei den Zwei- und Vierachsern aus. Das Racing Team Avia Future liegt aktuell nur auf Platz drei, jedoch nur mit zwei Zählern Rückstand. Platz eins ist mit den französischen Teams Gangs of Sud Est und Plein Gaz doppelt besetzt. Mit einer ebensolchen Doppelspitze gehen die Vierachser ins letzte Saisondrittel. Reicher und Schoch haben beide 90 Punkte. Mit 22 Punkten Vorsprung vor dem MSC dürften sie die Meisterschaft unter sich ausmachen. Da bis auf den ersten Lauf nur drei Vierachser-Teams angetreten sind und sich dies vermutlich im Rest der Saison nicht ändern dürfte, ist der Rückstand auf Reicher/Schoch nicht mehr aufzuholen.

Erster Einsatz geglückt

Bleibt abschließend noch zu erwähnen, dass es sich für die Veranstalter gelohnt hat, bei Schärdinger Granit beharrlich zu bleiben. Schließlich war der Betreiber zunächst ziemlich skeptisch als die Anfrage seitens der OVS eingetrudelt war. "Da wollen Leute, die wir nicht kennen mit Lkw durch unseren Steinbruch fahren, natürlich waren wir da skeptisch." Am Ende hat Schärdinger aber vor allem Lob im Sinn, wenn er die vergangenen Tage Revue passieren lässt. Es bleibt also zu hoffen, dass dies nicht der letzte Lauf in Gopperding war.

Weiter geht's am 19. August in Limberg-Maissau.

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