Die Lackprofis von Berger Berger wird ’s schon richten

Berger Frankfurt Foto: Mathias Heerwagen 11 Bilder

Wer im Rhein-Main-Gebiet und vor allem in Frankfurt einen Lack- oder Karosserieschaden am Fahrzeug hat, kommt an Berger nicht vorbei.

Das Geschäft ist in drei Bereiche unterteilt: Das Pkw-Reparaturgeschäft macht etwa 40 Prozent vom Umsatz aus, der Fahrzeugneubau noch einmal 40 Prozent und die Lkw-Instandsetzung ungefähr 20 Prozent", sagt Geschäftsführer Dierk Conrad. In mehreren Hallen auf dem rund 24.000 Quadratmeter großen Grundstück werkeln mehr als 100 Mitarbeiter. Im Unterschied zu anderen Betrieben hat Berger Pkw und Lkw unter einem Dach. Vor allem bei der Vorbereitung zur Lackierung gibt es Überschneidungen in den Arbeitsabläufen, im Reparaturbereich hingegen sind die Anforderungen zu verschieden. "Beim Lkw kommen teils andere Materialien zum Einsatz, auch beim Lackieren selbst gibt es Unterschiede – es sind zum Beispiel viel größere Flächen zu lackieren", berichtet Conrad.

Berger hat sich flexibel aufgestellt, repariert und lackiert alles vom Pkw über Transporter hin zu Lkw und Bussen. So stehen dann in der Lkw-Werkstatt auch ein Wohnmobil neben einem Bootsanhänger neben mehreren Lkw.

Berger verfügt über alle nötigen Rahmen- und Fahrerhausrichtanlagen

"Wir sind auch für die Wohnmobilreparatur zertifiziert", berichtet Werkstattleiter Zdenko Beslic. Das ergibt Sinn, schließlich gehört die Instandsetzung von Sandwichplatten an Kühlkofferaufbauten ebenfalls zum Spektrum und unterscheidet sich wenig von den Platten eines Wohnmobils. Beslic zeigt eine Zugmaschine, bei der nach einem Unfall fast das ganze Fahrerhaus repariert wurde. "Der Schaden in Höhe von 35.000 Euro war ziemlich groß, aber laut Versicherung war die Instandsetzung immer noch günstiger als ein neues Fahrerhaus", sagt der Werkstattleiter. Ein neue Kabine hätte zwar nur 18.000 Euro plus Lackierung gekostet – aber einen wochenlangen Ausfall bedeutet. Oft habe das mit extrem langen Lieferzeiten für bestimmte Ersatzteile – wie Fahrerhäuser – zu tun. Unterm Strich sei dann mit eingerechneter Ausfallentschädigung die Reparatur in vielen Fällen günstiger, weil schneller.

Ein guter Kunde sei Fraport, die zwar auf dem nahe gelegenen Flughafen eine eigene Werkstatt betreibt, größere Karosseriereparaturen aber abgibt. "Bei uns arbeiten praktisch drei Mechaniker ausschließlich an Fahrzeugen vom Flughafen", sagt Geschäftsführer Conrad. Für Nachschub sorgen die Flughafenmitarbeiter: etwa beim Fahrzeug auf dem Hof, bei dem die Ladung nicht gesichert wurde und dann durch die Seitenwand brach. Auch Anfahrschäden gehören zum Tagesgeschäft. An einem Feuerwehrfahrzeug hängen noch die Kotflügelreste und einige Kabel eines BMW X6, dessen Fahrer es noch vor der Feuerwehr über die Kreuzung schaffen wollte. Berger verfügt über alle nötigen Rahmen- und Fahrerhausrichtanlagen; von Herstellern wie Mercedes oder MAN sind bestimmte Anlagen vorgeschrieben, um überhaupt reparieren zu dürfen.

Aufträge aus ganz Deutschland

"Wir haben ein hochmodernes Karosserie-Vermesssystem für 90.000 Euro angeschafft. Unsere Größe ist hierbei von Vorteil, da wir so eine hohe Investition auf die große Anzahl an Fahrzeugen umlegen können", erklärt der zweite Geschäftsführer Benedikt Müller. Mit rund 4.500 Reparaturen pro Jahr ist Berger derzeit mehr als ausgelastet. Auch im Lkw-Bereich könnte man mehr Platz und Personal brauchen. "Vor allem im Lkw-Reparaturbereich ist Potenzial vorhanden, da ist unser Standort fast schon zu klein", sagt Müller. Die gute Lage nahe Frankfurts Innenstadt ist Segen und Fluch zugleich. Zum einen sind die Kunden schnell vor Ort, die Wege kurz. Zum anderen lassen die hohen Mieten und die bauliche Enge eine Erweiterung kaum zu, die Löhne und Kosten sind hoch. "Auch die Margen werden geringer.

Heute muss man mehr Fahrzeuge reparieren, um den gleichen Gewinn wie noch vor ein paar Jahren zu erwirtschaften", berichtet Benedikt Müller. Als markenoffene Werkstatt ist Berger günstiger als Fachwerkstätten von MAN oder Mercedes. Daher hat Berger viele Stammkunden, etwa Speditionen, Vermietunternehmen und Busbetriebe aus dem Umkreis von etwa 50 Kilometern. Mehr als 60 Leihwagen stehen für die Kunden zur Verfügung, solange ihr Fahrzeug in der Werkstatt steht. Nicht nur der Reparaturbereich ist ausgelastet, auch der Fahrzeugneubau kann nicht über Auftragsmangel klagen. Im Oktober 2015 wurde eine neue, größere Halle eingeweiht, die auch schon wieder am Limit ist. Der Sonderfahrzeugbau ist das dritte Standbein von Berger: Werttransporter, fahrende Banken oder Bibliotheken, Renntransporter, Messe- und Showfahrzeuge – Berger bekommt Aufträge aus ganz Deutschland. Drei Konstrukteure entwerfen die individuellen Aufbauten, das kann bis zu zwei Monate pro Fahrzeug dauern. Rund 200 Neufahrzeuge verlassen jedes Jahr die Halle.

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Harry Binhammer, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Harry Binhammer Fachanwalt für Arbeitsrecht
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