Als ehemalige Transporttochter der Aschaffenburger Zellstoffwerke (heute SCA) hat das Unternehmen BTK aus Rosenheim reichlich Erfahrung im Transport von Papierprodukten aller Art. Diese Erfahrung macht sich bezahlt, denn über den Sprung über das Hygienepapier hat es auch im Bereich Konsumgüter Kunden gefunden – namentlich Pepsi und Lorenz Snackworld.
Geschäftsführer Josef Heiß ist zufrieden – ein weiterer Schritt in die Diversifizierung, auch wenn der Transport von Papier und Verpackungen weiter das Brot-und-Butter-Geschäft bleibt. Aufträge aus dem Handelsbereich sind willkommen, auch wenn sie einige Anforderungen an die Organisation stellen: "Wir haben zeitweise eine Verdoppelung der Mengen zu verkraften, weil es im Handel deutlich mehr Aktionen als in anderen Bereichen gibt – nichts ist hier planbar." Und weil auch die Papierhersteller vermehrt wie Konsumgüterhersteller agieren, sei das für die BTK-Mannschaft keine Umstellung – "auch die Mengen können wir abfangen".
154 eigene Sattelzugmaschinen tragen das BTK-Logo, die dienen laut Heiß aber zunehmend als Feuerwehr. Lieber sucht sich der Mittelständler an den Standorten Partner, die von BTK das ganze Jahr befrachtet werden und auch auf Tagesbasis fix arbeiten können. Insgesamt rund 650 Aufträge steuert die BTK-Dispo mittlerweile täglich. Plattformen? "Wir haben das Spediteursein nicht verlernt und nehmen gerne auch noch das Telefon in die Hand", sagt Heiß.
Bauplan der zweiten Halle ist genehmigt
Dennoch ist erklärtes Ziel, die Logistik zu einem gewichtigen Standbein auszubauen. Von den 66 Millionen Euro Umsatz, die BTK im vergangenen Jahr generiert habe, entfallen zwar erst 2,5 Millionen auf die Logistik. Die operiere aber nur mit 22 Mitarbeitern, während der Transportbereich allein 170 Fahrer beschäftige.
Ein Weg zur Logistik-Aufstellung ist, die erfolgreichen Lageraktivitäten für die Kunden auszuweiten. Heiß kann dafür einen genehmigten Bauplan vorweisen, der den Bau einer zweiten Halle als Multi-User-Lager mit insgesamt 5.500 Quadratmetern am Standort Raubling vorsieht. Im Herbst 2018 soll die Erweiterung in Betrieb genommen werden.
BTK auf dem Sprung zum überregionalen Logistiker
Der Zug für den Mittelständler ist in Fahrt: "Derzeit könnten wir die vierfache Fläche mit Logistikdienstleistungen vollmachen", sagt Heiß. Zudem gibt es laut dem Geschäftsführer, der für Spedition, Verkauf, Marketing und IT zuständig ist, auch erste Ansätze, über die Region hinauszugehen – die ersten Kunden hätten bereits Wünsche geäußert, dass BTK auch als Logistiker gerne überregional tätig sein soll.
Das Unternehmen
- Das BTK Befrachtungs- und Transportkontor wurde 1939 gegründet und ist seit 1999 inhabergeführt
- Die 270 Mitarbeiter erwirtschafteten 2016 rund 66 Millionen Euro Umsatz mit Transport- und Logistikdienstleistungen
- Lagerflächen: 8.000 Quadratmeter in Raubling und Rosenheim