Der Autoclub Europa (ACE) fordert, dass der Notbremsassistent aktiv bleiben muss.
Der Verein unterstützt damit den Antrag des Landes Niedersachsen im Bundesrat. Danach sollen die EU-Regelungen für Notbremsassistenten und Abstandswarner in schweren Nutzfahrzeugen modernisiert und erweitert werden. "Konkret geht es darum, dass viele Lkw-Fahrer den Abstandswarner heute absichtlich deaktivieren, weil sie sich von den Warnsignalen genervt fühlen", sagt ACE-Sprecher Constantin Hack. Doch deaktivierte Systeme könnten keine Leben retten.
"Wenn die Bundesregierung die Vision von null Unfalltoten und Verletzten ernst nimmt, dann muss sie Auffahrunfälle ernst nehmen und fortschrittliche Assistenzsysteme überall dort vorschreiben, wo sie erwiesener Maßen Unfälle vermeiden können", erklärt Hack. Deshalb plädiere der ACE dafür, die bisherigen Regeln zu modernisieren und verpflichtend in allen Lkw nicht abschaltbare Abstandswarner und Notbremsassistenten (Advanced Emergency Braking System, AEBS) zu verbauen.
"Die Systeme sind viel intelligenter geworden, doch die Gesetze hinken weit hinterher", sagt Hack. Bisher müssten Notbremssysteme Auffahrunfälle gar nicht vermeiden, sondern je nach Baujahr nur die Aufprallgeschwindigkeit um 10 beziehungsweise 20 Kilometer pro Stunde reduzieren. "Und das, obwohl es schon heute Systeme gibt, die einen Lkw sogar komplett zum Stillstand bringen können", kritisiert der ACE-Sprecher.