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Wochenendarbeit und wenig Verdienstzuwachs Herausforderungen für KEP-Mitarbeiter

München Foto: Matthias Rathmann

In der Vorweihnachtszeit boomt der Onlinehandel, die KEP-Dienste laufen auf Hochtouren. Das Statistische Bundesamt blickt daher auf die Situation der Mitarbeiter.

Der Onlinehandel hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) von Januar bis September 2020 seinen Umsatz real um 21,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbessert. Das stelle aber die Beschäftigten der KEP-Branche vor Herausforderungen, denn die Branche gehöre innerhalb des Produzierenden Gewerbes und Dienstleistungsbereichs zu der Branche mit den niedrigsten Verdiensten.

Gegenüber anderen Branchen verdienten demnach vollzeitbeschäftigte Kep-Mitarbeiter 2019 durchschnittlich 2.924 Euro brutto im Monat und damit rund 1.000 Euro weniger als der Durchschnitt aller Beschäftigten. Bei den rund 92 Prozent der KEP-Beschäftigten, die als Fachkraft, angelernte oder ungelernte Kraft arbeiteten, lag der durchschnittliche monatliche Bruttoverdienst teilweise deutlich niedriger: Fachkräfte verdienten durchschnittlich 2.907 Euro, angelernte Kräfte 2.403 Euro und ungelernte im Schnitt 2.019 Euro.

Laut Destatis fiel auch der Verdienstzuwachs in der Branche in den vergangenen zehn Jahren nur etwas mehr als halb so hoch aus wie in der Gesamtwirtschaft. Im Vergleich zum Jahr 2010 stieg der Bruttomonatsverdienst der KEP-Beschäftigten um 15,6 Prozent. Im selben Zeitraum legten die Verdienste insgesamt um 25,6 Prozent zu.

Zwei von drei Erwerbstätigen (63 Prost) bei Post-, Kurier- und Expressdiensten arbeiteten demnach im Jahr 2019 auch am Wochenende und an Feiertagen, 15 Prozent arbeiteten zumindest gelegentlich auch nachts zwischen 23 Uhr und 6 Uhr morgens. Im Vergleich dazu die die Zahlen der Gesamtwirtschaft mit 36 beziehungsweise elf Prozent.

Der Boom im Online-Einzelhandel hat demnach auch Auswirkungen auf die Zahl KEP-Mitarbeiter: Diese stieg von 2010 bis 2018 um 17,3 Prozent auf rund 521.000 Personen. In der Allgemeinwirtschaft stieg die Beschäftigtenzahl im gleichen Zeitraum nur um 9,3 Prozent.

Nicht nur die Mitarbeiterzahlen, auch die Preise stiegen aufgrund des Booms im Onlinehandel. Demnach verteuerten sich die Preise vom Jahr 2015 bis 2020 um 11,2 Prozent – ein deutlich höherer Preisanstieg innerhalb des Wirtschaftsabschnittes "Verkehr und Lagerei" (plus 6,6 Prozent) als andere Bereiche.

Nach weiteren Angaben von Destatis wird die Branche von vielen kleinen umsatzschwachen und wenigen großen umsatzstarken Unternehmen dominiert: Allein die 26 umsatzstärksten Unternehmen erzielten im Jahr 2018 zusammen einen Jahresumsatz von rund 34 Milliarden Euro oder 80 Prozent des Gesamtumsatzes.

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