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Container-Stau geht lange weiter Analyse: Lieferketten bis Ende 2022 gestört

Hafen Stuttgart Foto: Matthias Rathmann

Die globale Störung der Lieferketten in der Containerschifffahrt wird bis weit ins nächste Jahr dauern, und eine Rückkehr zur vollen Normalität wird frühestens Ende 2022 erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt der global tätige Supply Chain-Berater Sea-Intelligence.

Verspätungen hätten im August 12,5 Prozent der Schiffskapazitäten lahmgelegt. „Das bedeutet, dass im August 2021 komplette 3,1 Millionen 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) an nominaler Schiffskapazität aufgrund von Verzögerungen absorbiert wurden“, sagte der Chef von Sea-Intelligence, Alan Murphy. „Ein globaler Kapazitätsverlust von 12,5 Prozent entspricht dem Abbau einer Flotte, die etwas größer ist als die von CMA CGM oder COSCO, den dritt- und viertgrößten Containerlinien.“

Als wären CMA CGM oder COSCO weg

Die Marktbeobachter vergleichen die Lage mit 2016, als die damals achtgrößte Reederei Hanjin in die Insolvenz ging und 3,5 Prozent der weltweiten Kapazitäten wegfielen. Die missliche Situation habe damals nur kurze Zeit gedauert, weil die Schiffe mit neuen Eigentümern oder Charterern wieder zur Verfügung standen, sagte der Analyst. „Die derzeitige Situation gleicht daher einem Szenario, in dem dreieinhalb Hanjins gleichzeitig in Konkurs gehen - ohne unmittelbare Aussicht, dass die Schiffe wieder in Fahrt kommen“, betonte er. Der Bau weiterer Schiffe werde das Problem nicht lösen, denn zwischen Bestellung und Auslieferung vergingen zwei bis drei Jahre, außerdem bestehe die Gefahr, dass mehr Schiffe die bestehenden Engpässe verschärften.

Normale Containerschifffahrt frühestens Ende 2022

Nach Arbeitsunterbrechungen in US-Häfen im Jahr 2015 habe sich die Lage nach sechs Monaten wieder normalisiert, fürte Murphy aus. Wenn die Lösung des jetzigen Problems sofort beginne, sei man also bestenfalls im April. Da es sich bei der derzeitigen Krise aber um ein globales Problem handele, „ist zu befürchten, dass der Zeitrahmen noch länger sein könnte, ganz zu schweigen von den Auswirkungen, die künftige Hafenschließungen und andere Unterbrechungen haben könnten“, sagte er. „In Anbetracht der derzeitigen betrieblichen Herausforderungen scheint daher ein realistischer Zeitrahmen für die Rückkehr zur vollen Normalität mindestens bis Ende 2022 zu reichen.“

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