Personelle Veränderungen bei einem der BGL-Landesverbände in Baden-Württemberg: Das sind die neuen Leute an der Spitze des VV Württemberg.
Der Verband des Württembergischen Verkehrsgewerbes (VV Württemberg) hat seit Mittwochabend einen neuen Vorsitzenden: Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbands in Stuttgart wählten die Delegierten den Transportunternehmer Rolf Hamprecht aus Künzelsau zum neuen Vorsitzenden. Er leitete zuvor die Sparte gewerblicher Güterverkehr bei dem BGL-Landesverband.
Gräßle wird Hamprechts Stellvertreter
Hamprecht folgt auf den langjährigen Vorsitzenden Michael Ehret, der nicht mehr zur Wahl antrat. Ehret führte in Personalunion auch die Sparte Taxi und Mietwagen beim VV Württemberg. Zum Leiter dieser Sparte und zum Stellvertreter Hamprechts wählten die Delegierten Unternehmer Karlheinz Gräßle aus Leingarten. Komplettiert wird das vierköpfige Team des engeren Vorstandes durch Transportunternehmer Hennes Göttel aus Heroldstatt und das ebenfalls wiedergewählte geschäftsführende Vorstandmitglied, Dr. Timo Didier. Die Wahl erfolgte auf drei Jahre.
Steigende Kosten belasten Transporteure
Breiten Raum auf der Verbandsveranstaltung nahm die Diskussion zu gewerbepolitischen Themen ein. „Einig waren sich alle Anwesenden, dass das Transportgewerbe, anders als der gewerbliche Personenverkehr, die Corona-Zeit bisher gut überstanden hat, jetzt jedoch mit den steigenden Kosten ganz anderen Herausforderungen gegenübersteht“, berichtet der VV Württemberg-Chef im Hauptamt, Dr. Timo Didier, gegenüber eurotransport.de.
Ein weiterer Aspekt war die Verknappung von Laderaum, der nach allgemeiner Auffassung deutlich spürbar ist. Immerhin: Die Verbandsunternehmen stellen daraus resultierend eine Offenheit der Verlader beim Thema Preisgespräche fest. „Die Kunden sind gesprächsbereit, weil ihnen klar ist, dass sie uns brauchen“ – so der Tenor der Veranstaltung. „Solche Wertschätzung für den Straßentransport ist einmalig“, bringt es Didier auf den Punkt.
Auch der Fahrermangel im Verkehrsgewerbe war ein Thema. „Die meisten Unternehmer gehen von einer weiteren Verschärfung aus“, berichtet Didier. Nicht nur Lohnforderungen, sondern auch sonstige Ansprüche des Fahrpersonals seien gestiegen. Freizeit bekomme einen steigenden Wert beigemessen, weshalb es noch schwieriger werde, den Fernverkehr zu bedienen. „Allgemein beklagt wurde auch, dass der allgemeine Personalmangel zu immer mehr Wartezeit an den Rampen führt“, sagt Verbandsmann Didier. Er sieht darin aber auch die Chance, mit Kunden über allgemeine Abläufe und Strukturen zu sprechen.
„Alles in allem schauen die Delegierten des VV Württemberg mit Zuversicht auf die kommenden Monate, auch wenn besonders wegen des Ukraine-Kriegs und der daraus resultierenden Folgen ein erhebliches Maß an Ungewissheit bleibt“, so das Resümee von Dr. Timo Didier.