Trotz Corona-Krise blieben die Stückgutabwicklung und auch die Kostenentwicklung relativ stabil, so der DSLV-Sammelgutindex. Allerdings sanken die Erlöse für die Netzwerke.
Laut dem aktuellen Kostenindex Sammelgutspedition, den der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) halbjährlich veröffentlicht, hat die Corona-Krise in den ersten sechs Monaten nur zu einem leichten Anstieg der sendungsbezogenen Prozesskosten geführt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind demnach die Kosten in den Stückgutnetzwerken um 0,4 Prozent gestiegen. Dies sei auf sinkende Kraftstoffpreise und das strikte Kostenmanagement der Systemlogistiker zurückzuführen.
Niedrigere Treibstoffkosten senkten Gesamtkostenanstieg
Demnach stiegen die Personalkosten in den ersten sechs Monaten um 1,2 Prozent, die Sachkosten legten demnach um zwei Prozent zu und die Mautkosten 1,3 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Treibstoffkosten hätte der Gesamtkostenanstieg 1,5 Prozent betragen, aber tatsächlich sanken die Treibstoffkosten pro Sendung um 9,1 Prozent. Die Angaben beziehen sich auf die Prozesskosten einer durchschnittlichen Sendung. Dabei wurden im Erhebungszeitraum 20 Millionen Sendungen betrachtet.
Stabile Abwicklung der Stückgutsendungen
„Die Entwicklung zeigt, dass die Systemlogistiker die Versorgung insbesondere des Handels und der Bevölkerung mit Gütern und Waren während der Corona-Krise nicht nur stabilisieren konnten, sondern auch die Kosten im Griff behielten“, schreiben die Autoren vom Steinbeis-Beratungszentrum Forwarding and Logistics Center (FORLOGIC), die den Index als Benchmark für den Stückgutmarkt zum zwölften Mal im Auftrag des DSLV erstellt haben.
Auf den phasenweisen Einbruch der Nachfrage nach logistischen Dienstleistungen haben die Stückgutkooperationen demnach mit Hilfe von Kurzarbeit ebenso flexibel reagiert, wie durch angepasste Tourenplanungen und eine Erhöhung der Tourenproduktivität. „Den weitgehend stabilen Prozesskosten standen allerdings sinkende Erlöse pro Sendung gegenüber, da die Krise zu einer Beschleunigung des Versandhandels und einem spürbaren Anstieg des B2C-Anteils mit deutlich geringeren Sendungsgewichten in den Systemnetzen führte.“
An der Erhebung haben sich laut DSLV 13 Systemverkehr-Netzwerke (24plus Systemverkehre, Cargoline, Emons Spedition, Hellmann Worldwide Logistics, Honold Logistik Gruppe, IDS Logistik, Online Systemlogistik, Rhenus Freight Logistics, Schenker Deutschland, sim cargo, Streck Transportgesellschaft, VTL Vernetzte Transport Logistik und Friedrich Zufall) mit insgesamt 112 Depots beteiligt.