Wie flächendeckend präsent Migranten und Geflüchtete auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind, analysieren die Autoren einer Studie.
Bei den Berufskraftfahrern beispielsweise machten Migranten im Jahr 2020 bundesweit einen Anteil von mehr als 23 Prozent aus. Noch deutlicher wird der Beitrag von Fachkräften mit Migrationsgeschichte regional betrachtet: So haben in Baden-Württemberg 34,7 Prozent der Berufskraftfahrer einen Migrationshintergrund. Auf Basis aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit werde demnach ersichtlich, dass ein Funktionieren der Arbeitsmärkte ohne diese Fachkräfte nicht mehr möglich ist, so die Autoren.
Studienfokus: Fachkraft- und Engpassberufe
Die Studie konzentriert sich auf Fachkraftberufe. Berufe also, für deren Ausübung normalerweise eine abgeschlossene zwei- bis dreijährige Berufsausbildung benötigt wird. Auch nimmt sie die sogenannten Engpassberufe in den Fokus, bei denen rein rechnerisch nicht alle Stellen besetzt werden können. Deutlich wird, dass in fast allen Bundesländern die Quote der Ausbildungsanfänger ohne deutsche Staatsangehörigkeit oder mit Fluchthintergrund in den besonders nachgefragten Berufen höher ist als die der Deutschen. Damit dürften Migranten und Geflüchtete in diesen Berufen zukünftig noch präsenter werden, betonen die Autoren der Studie.
Erfolgreiche Arbeitsmarktintegration
Ziel der Studie ist es den Autoren zufolge, den „wichtigen Beitrag, den Migranten zum Funktionieren der deutschen Wirtschaft leisten, deutlich zu machen.“ Und diese Feststellung gelte zunehmend auch für geflüchtete Menschen: So stieg deren Präsenz in Fachkraftberufen in Rheinland-Pfalz beispielsweise zwischen 2013 und 2020 um das Fünffache und in Mecklenburg-Vorpommern im selben Zeitraum sogar um das Sechzehnfache. Immer mehr Geflüchtete kommen demnach erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt an – und das auch als Fachkräfte.