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Speditionsverband mit neuer Kampagne Azubis bewerben Logistikberufe

Foto: VSL

„Move! Du bewegst was“, heißt der Slogan einer neuen Kampagne, mit der der Verband Spedition und Logistik (VSL) Baden-Württemberg um Nachwuchskräfte für die Branche wirbt.

Nach Corona kehren die strukturellen Probleme der Branche zurück – zum Beispiel der Fachkräftemangel. Der Verband Spedition und Logistik (VSL) Baden-Württemberg will dem Engpass entgegenwirken und startet seine bislang größte Kampagne zur Gewinnung von Nachwuchskräften für die Logistik. Die Idee dahinter: Auszubildende selbst werben für ihre Berufe und machen als Influencer in den sozialen Netzwerken wie auf Facebook, Youtube oder Instagram anderen jungen Leuten eine Lehre in der Logistik schmackhaft. 40 Mitgliedsfirmen des VSL – überwiegend mittelständische Speditionen – haben sich an der Kampagne beteiligt und sie zum Preis von einem Azubigehalt unterstützt. 25 ihrer Nachwuchskräfte standen dem Stuttgarter Unternehmen SO.real um Lars Kroll und Nathalie Kern in Workshops, bei Drehs und andren Meetings als Blogger, Sprecher, Schauspieler und vieles mehr zur Verfügung.

Azubis präsentieren Berufe der Logistik

Auf der Website move-your-future.de präsentieren die Azubis ihre Berufe – zielgruppengerecht in kurzen, pfiffigen Videos und berichten in Blogbeiträgen von ihren Erfahrungen in der Logistik. Ihre jeweiligen Arbeitgeber wiederum können ihre Ausbildungsmöglichkeiten in einer auf der Seite eingerichteten Stellenbörse hinterlegen, treten durch ihr Logo in Erscheinung und profitieren von der Strahlkraft ihrer Influencer, die überzeugend von ihren Aufgaben berichten und zum Teil die Shirts in den Farben und im Design ihrer Firmen tragen.

„Die Besonderheit der Kampagne ist, dass sie von Azubis gemacht wurde, die eine Sprache sprechen, die junge Menschen verstehen“, erläutert die Projektverantwortliche beim VSL, Daniela Andreß. Besonders an der Kampagne gefallen habe ihr, dass sie vom ersten Tag an aktiv eingebunden war, berichtet Ines Avetisjan, angehende Speditionskauffrau bei der Rüdinger Spedition. „Wir wollen junge Leute für die Branche begeistern, weil sie Spaß macht“, sagt sie und fügt hinzu, dass die teilnehmenden Azubis sich bereits in einer WhatsApp-Gruppe organisiert hätten. „Das Allercoolste an der Kampagne war, dass wir kreativ sein durften. Wir durften eigene Blogbeiträge schreiben und ich habe mich vor der Kamera wie ein Star gefühlt“, schildert Rosario Romeo, Fachkraft für Lagerlogistik bei DB Schenker.

Aus Azubis werden Social-Media-Experten

Im Dezember treffen sich die Protagonisten der Kampagne das nächste Mal, um in einem kleinen Workshop zu Social-Media-Experten ausgebildet zu werden. Ihre Arbeitgeber kommen bereits im November zusammen, um zu erfahren, wie sie die Stellenbörse und die Seite konkret zur Rekrutierung nutzen können.

Mindestens ebenso stark wie durch den Fachkräftemangel sehen sich die Speditionen im Südwesten durch die Corona-Krise gefordert. Immerhin machte VSL-Präsident Karlhubert Dischinger einen Silberstreif am Horizont aus. Nachdem man zwei, drei Monate in der Logistik einen Durchhänger gehabt habe, seien nun fast alle wieder verhalten optimistisch für die Zukunft. Dischinger lobte, wie sehr Politik und Verwaltung die Firmen in dieser schwierigen Phase unterstützt hätten.

Dischinger warnt vor Recht auf Home Office

Umso eindringlicher warnt er beide Seiten vor weiteren Belastungen für die Branche – seien es durch das von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) angeregte Recht auf Home Office an 24 Tagen („das wäre eine Katastrophe und würde bei uns eine Zwei- oder Dreiklassen-Gesellschaft schaffen“), durch den beschlossenen CO2-Preis ab dem nächsten Jahr („Das CO2-Sparen sollte man Wissenschaftlern oder Ingenieuren überlassen, nicht dem Staat“) oder durch eine drohende Mautpflicht für Gas-Lkw. „Es gibt eine unheimliche Unsicherheit im Hinblick auf Gas- und Elektro-Lkw“, erklärte Dischinger. Hintergrund sind Stimmen der EU-Kommission, die eine Mautbefreiung hinterfragen – weil diese Fahrzeuge nicht komplett emissionsfrei sind.

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„Wir brauchen mindestens über die Dauer der Abschreibung Sicherheit“, erklärte Dischinger. „Sonst lohnt sich das Invest nicht – und die Kunden sind mehrheitlich nicht bereit, die Mehrkosten für diese Fahrzeuge zu tragen.“ Der VSL-Präsident appellierte an seine Unternehmerkollegen: „Gehen Sie zu Ihren Abgeordneten, damit die Mautbefreiung über die Dauer der Abschreibung erhalten bleibt.“

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