Adams Transporte Gut geregelte Woche

Spedition Adams Transporte, Spediporträt FF 3/2020. Foto: Jan Bergrath 14 Bilder

Adams Transporte ist als mittelständisches Familienunternehmen organisch gewachsen. Mit ihren schicken DAF sind die Fahrer für feste Kunden immer von Montag bis Freitag auf Tour.

Der Weg aus dem Stahlwerk in Andernach zur A61 führt über eine ampelgesteuerte Linksabbiegespur. Josef Scheifgen kennt die Grünphase, schließlich steht er hier einmal am Tag. Seit sieben Jahren. Deswegen zieht er mit dem Kipperzug bei Rot auch nie ganz nach vorn. "Dann können die Kollegen, die von der A61 ins Stahlwerk fahren, leichter rechts abbiegen", sagt der vorausschauende Seniorfahrer von Adams Transporte aus Niederzissen. Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit. "Leider denkt nicht jeder Fahrer so, wenn ich selbst zum Laden ins Werk fahre."

Josef hat den Stahlmuldencoilkipper von Kempf mit Stahlschrott sauber auf 40 Tonnen Gesamtgewicht ausladen lassen – von oben per Bagger mit Magnetplatte, der auch die Gewichte der einzelnen Stücke sauber festhält. "Die Dachplane kann ich per Fernbedienung steuern. Das hilft natürlich bei der täglichen Arbeit." Für Josef geht der Tag nun bald zu Ende. In der Früh ist er mit einer ähnlichen Ladung nach Witten aufgebrochen. Bei einem Schrotthändler wurde sie ebenfalls per Bagger von oben entladen.

Die Rückladung ist danach ein Stahlcoil für einen Kunden in Königswinter, das er mit wenigen kundigen Handgriffen per Ketten und Rungen in der Mulde sichert. "Entladen wird per Kran", erklärt Josef. "Der Auflieger ist dafür echt top." Drei dieser Spezialfahrzeuge setzt Adams Transporte im festen Rundlauf ein. Es sind die drei einzigen CF in der ganz in Purpurmetallic gehaltenen DAF-Flotte von Adams. Zwei der CF ziehen Auflieger von Müller aus Andernach/Eich. Sie fallen gewissermaßen etwas aus der Rolle, sind aber dennoch Teil des heutigen logistischen Konzeptes des 1961 von Artur Adams und seiner Frau Resi mit einem Lastwagen gegründeten Familienunternehmens.

Mehr Familie geht nicht

"Da die Fahrer auf diesem Rundlauf immer ausreichend Lenkzeit haben, tauschen sie bei Bedarf in Plaidt einen normalen Trailer und laden ihn für unser Segment der Non-Food-Logistik vor", erläutert der 63-jährige Geschäftsführer Helmut Adams, der bereits 1981 in den väterlichen Betrieb eingestiegen ist und die Anteile 1998 zusammen mit seiner Frau Martina, heute zuständig für Finanzen und Controlling, übernommen hat. "Mein Vater Artur wird im August 88 Jahre alt und genießt mit seiner Frau schon lange den wohlverdienten Ruhestand. Sie haben gemeinsam das Unternehmen aufgebaut, das wir nun in der zweiten und bereits dritten Generation weiterführen." In der Tat: Adams Transporte ist organisch auf die heutige Größe von 25 eigenen ziehenden Einheiten gewachsen. Im Juli 2010 trat Sohn Alexander, heute 29 Jahre alt, ins Unternehmen ein. Seit Juli 2018 ist er mit 50 Prozent der Unternehmensanteile ebenfalls gleichberechtigter Geschäftsführer, und ja, seine Frau Svenja ist im Betrieb für den Bereich Buchhaltung und Kreditoren zuständig. Mehr Familie geht nicht.

Spedition Adams Transporte, Spediporträt FF 3/2020. Foto: Jan Bergrath
Drei DAF CF mit 460/480 PS pendeln täglich zwischen Andernach und dem Ruhrgebiet. Die Auflieger sind Stahlmuldencoilkipper von Kempf und Müller (Eich) mit 35 Kubikmetern.

Gute Erfahrungen mit DAF

Dajana Hansch, Palettenverwaltung, und Dennis Jarzombek, Disposition, sowie eine Teilzeitkraft ergänzen das Team im Büro in Niederzissen. Dort beginnt Helmut Adams bereits um sechs Uhr seinen Arbeitstag. Vom Schreibtisch aus fällt der Blick auf das kameraüberwachte Gelände der Fahrzeughalle im Gewerbegebiet Brohltal-Ost, seit 2002 der Standort der Flotte, zunächst als reiner Parkplatz. "Seit 2014 haben wir dort auch unsere Werkstatt mit Waschplatz und Tankstelle", erzählt Alexander Adams. "Bis Freitag um 19 Uhr sind all unsere Lkw wieder auf dem Hof. Unsere fünf Mitarbeiter warten und reparieren dort am Samstag dann vor allem die Trailer."

Denn mit den gekauften DAF, die alle drei Jahre ersetzt werden, gebe es keinerlei Probleme. Gewartet werden sie regelmäßig bei DAF Schreiber in Mühlheim-Kehrlich an der B9. "Da unsere Fahrer im Jahr auf ihren Touren im Mittel maximal 100.000 Kilometer zurücklegen, steigen sie praktisch von einem noch fast neuen auf ein komplett neues Fahrzeug um", sagt Helmut Adams. Ausgestattet mit allem, was der Fahrer für die Woche auf Tour braucht, also für den Sommer selbstverständlich mit einer Klimaanlage. In den nächsten Monaten kommen wieder dreizehn neue Sattelzugmaschinen. "Alle Neufahrzeuge statten wir mittlerweile auch ohne staatliche Förderung mit dem Abbiegeassistenten von Brigade-Wühlhorst aus." Kein Wunder, dass die Lkw ein entscheidendes Argument sind – neben dem Lohn, zu dem Adams nun die neuen Spesensätze von 14 und 28 Euro sowie die neue Übernachtungspauschale von 8 Euro zahlt, sowie dem familiär-menschlichen Betriebsklima.

Am Wochenende zuhause

"Wir fahren auf unterschiedlichen Touren im Bereich der Postleitzahlen vier bis sechs", erzählt Gerd Sochanowski, der aktuell dienstälteste Fahrer bei Adams. Mit seinem weißen Trockenkoffer macht er die regionale Filialdistribution für das Zentrallager eines Lebensmitteldiscounters in Koblenz. Achim Baer dagegen pendelt immer vom Standort Heddesheim etwa zu Abladestellen in Hessen. Mario Monleon, der im Raum Köln mit Getränken unterwegs ist, fasst zusammen, warum die Fahrer bei Adams zufrieden sind: "Wir sind zwar die ganze Woche draußen, dafür aber in den festen Abläufen relativ auf uns gestellt. Manche Kollegen, so wie ich, wollen nicht mehr im internationalen Fernverkehr fahren. Für uns alle ist es wichtig, dass wir am Wochenende daheim sind."

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
FF 03 2020 Titel
FERNFAHRER 03 / 2020
12. Februar 2020
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