Ungeheuerlicher Verdacht in Großbritannien: Hat sich ein DPD-Kurier am Black Friday buchstäblich zu Tode gearbeitet? Der alleinerziehende Vater hatte gleich mehrere 14-Stunden-Tage hinter sich.
Am DPD-Depot in Dartford (Grafschaft Kent) haben Mitarbeiter den leblosen Körper ihres Kollegen Warren Norton im Zustellfahrzeug entdeckt. Zunächst dachten sie, er sei aufgrund der hohen Arbeitsbelastung während der „Black Friday“-Week eingeschlafen.
DPD-Mitarbeiter starten Wiederbelebung
Zunächst klopften sie an die Scheibe, als der 49-Jährige nicht reagierte, schlugen die Scheibe ein und öffneten die Tür des Wagens. Als Norton daraufhin aus dem Fahrzeug fiel, begannen die Kollegen sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen, wobei auch ein Defibrillator zum Einsatz kam, wie gleich mehrere britische Zeitungen übereinstimmend berichten. Der Zusteller wurde noch vor Ort für tot erklärt.
Der Vorwurf: zu Tode gearbeitet
Die Todesursache steht zwar noch nicht fest, laut Zeitungsberichten soll Norton im Zuge der „Black Friday“-Week aber gleich an mehreren Tagen hintereinander rund 14 Stunden gearbeitet haben. Der Grund: Viele Zusteller, darunter auch er, sind auf selbstständiger Basis beschäftigt. „Die Manager versuchen, uns zu mehr Arbeitstagen und längeren Arbeitszeiten zu überreden, weil sie wissen, dass wir selbständig sind", berichtet ein Kollege des Verstorbenen. Norton soll, so heißt es weiter, an sechs bis sieben Tagen die Woche von 6 Uhr morgens bis 20 Uhr abends unterwegs gewesen sein. Sein Verdienst: rund 120 Pfund (etwa 104 Euro) pro Tag.
Norton war alleinerziehender Vater
„Unsere Gedanken sind in diesem Moment bei seiner Familie und seinen Freunden", sagte ein DPD-Sprecher. Der alleinerziehende Vater, der seit zwei Jahren für DPD unterwegs war, hinterlässt eine 14-jährige Tochter.