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Run auf Förderprogramm Interesse an Gas-Lkw ungebrochen

Paneuropa Foto: Timo Lutz/Alternoil

Der Umstieg auf LNG lohnt sich für Flottenbetreiber weiterhin. Davon ist die Initiative Zukunft Gas überzeugt, die sich durch steigende Zulassungszahlen bestätigt fühlt.

Die Nachfrage nach Gas-Lkw hält an. Die Interessengemeinschaft Zukunft Gas, der knapp 130 Unternehmen aus der Energiewirtschaft angehören, macht das an höheren Erdgasmengen, steigenden Zulassungszahlen bei CNG- und LNG-Fahrzeugen sowie einem positiven Echo auf das EEN-Förderprogramm fest.

Die Absatzmenge von flüssigem Erdgas (LNG) an den deutschen LNG-Tankstellen habe sich im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr verdreifacht, teilt die Initiative Zukunft Gas unter Verweis auf eine aktuelle Erhebung mit. Auch der Tankstellenausbau schreite weiter voran, die Zahl der LNG-Stationen in Deutschland sei auf 46 gestiegen. „Viele weitere Tankstellen werden im laufenden Jahr ihren Betrieb aufnehmen“, kündigt das Branchenbündnis an.

87 Prozent der geförderten Fahrzeuge sind LNG-Lkw

Großes Interesse erkennt Zukunft Gas auch am Förderprogramm Energieeffiziente und/oder CO2-arme schwere Nutzfahrzeuge (EEN). Unter den bis Ende 2020 beantragten 5.034 Fahrzeugen waren demnach 4.355 LNG-Lkw – eine Quote von 87 Prozent. Weitere zwölf Prozent seien auf CNG-Lkw (602 Fahrzeuge) entfallen. Die Einschätzung von Zukunft Gas: „Fahrzeuge mit Elektromotor spielen im Schwerlastbereich damit praktisch keine Rolle.“

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Auch die Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) spricht laut Zukunft Gas eine deutliche Sprache: Mit fast 1.400 neu zugelassenen Erdgas-Fahrzeugen habe das Segment der Zugmaschinen im Jahr 2020 einen Rekord verzeichnet – das entspreche einem Zuwachs von mehr als 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch bei den Erdgas-Lkw über zwölf Tonnen seien die Neuzulassungen um 31 Prozent gestiegen.

„Der alternative Kraftstoff Erdgas ist im Schwerlastverkehr – besonders in Form von LNG – praktisch alternativlos“, sagt Dr. Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Gas. „Logistiker profitieren von hohen Reichweiten und zügigen Tankvorgängen ohne unnötige Standzeiten.“ Kehler ist überzeugt, dass sich ein Umstieg auf Erdgas weiterhin auch finanziell lohnt – zum einen durch die bis 2023 gewährte Mautbefreiung, zum anderen durch Kaufanreize.

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Zwar sieht das Bundesverkehrsministerium (BMVI) in dem Ende dieses Monats auslaufenden EEN-Programm aktuell keine Förderung von Gasfahrzeugen mehr vor. Doch können Unternehmen von der Abwrackprämie profitieren, die auch für Gas-Lkw gilt. Voraussetzung ist die nachgewiesene Verschrottung eines Lkw der Klassen Euro 5 und schlechter. Noch bis 15. April können Unternehmen entsprechende Anträge einreichen.

Daimler sieht Mautbefreiung für LNG kritisch

Der Fahrzeugbauer Daimler, der keine LNG-Lkw fertigt, sieht die Vorteile für Gasfahrzeuge weiterhin kritisch. Er ist von den Vorteilen batterie-elektrisch betriebener Nutzfahrzeuge überzeugt. „Gasfahrzeuge sind bei der Maut mit Null-Emissions-Fahrzeugen gleichgestellt, das halten wir für eine Überförderung“, erklärte Dr. Manfred Schuckert, Leiter des Bereichs Emissionen und Sicherheit bei Daimler Nutzfahrzeuge, vorige Woche gegenüber eurotransport.de bei einem Pressegespräch. Ein adäquater Mautvorteil für Gas-Lkw beläuft sich seiner Ansicht nach auf ein bis zwei Cent je Kilometer, eine Mautbefreiung sei dagegen nicht gerechtfertigt.

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