Sechs Firmenübernahmen seit 2021 getätigt, vier große Logistikprojekte auf einmal an den Start gebracht – die Verantwortlichen von Pfenning Logistics aus Heddesheim (Rhein-Neckar-Kreis) setzen ihre Expansion trotz des erschwerten Umfelds unvermindert fort. Auch 2022 sei ein schwieriges Jahr, erklären sie – geprägt durch den Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme und Herausforderungen infolge der Energiekrise. „Das alles hat auch auf unser Geschäft Einfluss genommen“, berichtet der Vorsitzende der Geschäftsführung, Rana Matthias Nag, im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell. „Doch wir stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern schauen positiv nach vorn.“ Er zeigt sich überzeugt, dass Logistikflächen und -kapazitäten auch künftig stark gefragt sein werden. Daher habe Pfenning Logistics seine geplanten Investitionen nicht gedrosselt oder auf Eis gelegt.
Pfenning Logistics erwartet Umsatzsprung um 20 Prozent
Ganz im Gegenteil: Das Unternehmen, das dieses Jahr seinen 90. Geburtstag feiert, legt ein beispielloses Tempo an den Tag – was sich in den Erlösen widerspiegelt: Es erwartet bei seinen Transport- und Logistikaktivitäten einen Umsatzsprung von 20 Prozent auf 360 Millionen Euro. 2021 hatte Pfenning Logistics bei den Erlösen gar um rund 30 Prozent zugelegt. Zum Ergebnis macht das Familienunternehmen keine Angaben – es sei im Rahmen der Planungen, heißt es. Die exorbitanten Energiekosten hätten sich nur bedingt auf das Ergebnis ausgewirkt. Pfenning Logistics sei es weitgehend gelungen, die Kosten weiterzureichen. Und dass die Hallen gut gedämmt seien und Diesel-Floater schon vor Jahren den Verträgen zugrunde gelegt wurden, habe sich ausgezahlt. „Doch natürlich ist die Weitergabe der Mehrkosten kein Selbstläufer, sondern mit intensiver Kommunikation verbunden“, sagt Martin Königstein, seit Februar ebenfalls Geschäftsführer bei Pfenning Logistics und zuvor viele Jahre Chef des Tochterunternehmens Herbst Frischelogistik (HFL).
Rund 300 Millionen Euro mobilisiert das Unternehmen in den nächsten Jahren für Investitionen in die Kontraktlogistik. Das entspricht dem Jahresumsatz vom vergangenen Jahr. Hinzu kommen rund 50 Millionen Euro für die Ausstattung der Läger mit entsprechender Technik – seien es Automatisierung, Flurförderzeuge, IT oder Beleuchtung. Konkret sind es vier Großprojekte in vier Ballungszentren, die Pfenning Logistics in Angriff nimmt: Zwei Logistikzentren entstehen in Osthessen bei Bad Hersfeld, eines in Berlin und eines im Elsass. Mit diesen vier Projekten zusammen erschließt sich das Unternehmen knapp 263.000 Quadratmeter zusätzliche Logistikfläche – gegenüber dem Stand vor zwei Jahren ein Flächenwachstum um 50 Prozent.
Die zwei Projekte in Hessen hatte das Unternehmen bereits angekündigt. In Ludwigsau-Mecklar (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) entsteht auf einer Fläche von 220.000 Quadratmetern der Multicube Osthessen, unterteilt in zwei Bauabschnitte von 77.000 und 29.000 Quadratmetern. 300 neue Arbeitsplätze sind an beiden Standorten geplant. Der Spatenstich erfolgte im März, die Fertigstellung ist für Mai 2023 vorgesehen. Die Auslastung sei aktuell schon zu 70 Prozent gesichert, nicht zuletzt durch den Neukunden Nestlé Deutschland, heißt es.
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