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Palettenmarkt unter Druck Nägel aus Russland fehlen

Europaletten von Epal Foto: EPAL European Pallet Association; Montage: Monika Haug

Der Mangel an losen Nägeln aus Russland setzt die Hersteller von Paletten unter Druck. Warum laut Epal und HPE ein Engpass bei den Europaletten nicht mehr abzuwenden ist.

Holz ist knapp. Das ist bereits seit geraumer Zeit klar. Doch nach Schnittholz und Paletten-Klötzen gehen den Paletten-Herstellern nun auch die Nägel aus, um ihre Europaletten zu fertigen. Im Moment gehen der Branche aber tatsächlich eben diese aus.

Warum der Stahl für die Nägel fehlt

Nach Angaben des Bundesverbands Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) fertigen die Hersteller die Nägel zum Großteil aus russischem Stahl. Infolge der Handelssanktionen gegen Russland können die Paletten-Hersteller aktuell aber keinen Nachschub bestellen. Ein Engpass, darin sind sich alle Akteure einig, lässt sich nicht mehr verhindern. Das ist auch vom Tausch-Pool der European Pallet Association (Epal) zu erfahren: „Wir erwarten daher eine deutlich wachsende Nachfrage nach neuen Epal Europaletten“, erklärt Epal-Präsident Robert Holliger. Es sei bereits jetzt absehbar, dass es in den kommenden Monaten zu Engpässen und Lieferverzögerungen kommt.

So viele Nägel braucht’s je Palette

Um eine Europalette herzustellen, benötigt man nach Angaben von HPE 78 Nägel. Ungefähr 90 Prozent der verwendeten Nägel sind aber aus russischem Stahl gefertigt. Der Grund dafür: Die verwendeten Nägel benötigen Stahlqualitäten, die bislang fast ausschließlich aus Russland zu beziehen waren. Für kurzfristige Übersee-Lieferungen – etwa aus Fernost – gibt es kaum Kapazitäten. Demnächst könnten in Deutschland daher Millionen von Paletten fehlen.

Importe von Paletten bleiben aus

Doch nicht nur die Produktion in Deutschland kommt ins Stocken. Darüber hinaus bleiben auch die, Importe von Paletten aus Russland, Belarus und der Ukraine aus. Diese machen laut HPE rund 14,5 Prozent der Gesamtmenge deutscher Palettenimporte aus. Hinzu kommen Engpässe in Polen und dem Baltikum. Deren Hersteller sind ebenfalls auf russisches Holz angewiesen. „Allein hieraus lässt sich ein Importdefizit in Höhe von rund 20 Millionen Paletten ableiten“, berichtet HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner. Die Fehlmenge dürfte ihm zufolge allerdings noch deutlich höher ausfallen.

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