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Noch mehr Container jetzt chinesisch Maersk verkauft seine Produktion

A.P. Møller - Mærsk hat seiner Containerproduktion nach China verkauft. Foto: Benny Jakobsen, A.P. Møller - Mærsk A/S

Der dänische Reeder und Logistiker Maersk hat seine Container-Produktion für etwa eine Milliarde Dollar nach China verkauft. Damit wird die chinesische Dominanz noch größer: Hier waren bereits zuvor rund 80 Prozent der weltweiten Herstellung konzentriert.

Kühlcontainerhersteller Maersk Container Industry (MCI) ist jetzt für umgerechnet etwa 845 Millionen Euro in bar an China International Marine Containers (CIMC) gegangen. Die Chinesen übernehmen die gesamte Organisation und die Vermögenswerte von MCI, darunter das Kühlcontainerwerk im chinesischen Qingdao sowie die Forschungs-, Entwicklungs- und Testeinrichtungen im dänischen Tinglev, teilte die Muttergesellschaft A.P. Moller – Maersk mit. Auch etwa 2.300 Angestellte wechseln zum neuen Besitzer.

Boom bei Kühlcontainern

Die weltgrößte Reederei hatte im Rahmen ihrer Umstrukturierung hin zu einem „integrierten Containertransport- und Logistikunternehmen, das über die gesamte Lieferkette hinweg Kundennutzen schafft“, schon länger nach einem Käufer gesucht. MCI werde jetzt „Teil eines marktführenden Unternehmens in der Containerausrüstungsindustrie“, so Maersk. MCI war 1991 gegründet worden und hatte sich ausschließlich auf die Herstellung von Kühlcontainern konzentriert. 2020 erzielte das Unternehmen sein bestes Ergebnis überhaupt.

CIMC wolle den Weg eingeschlagenen Weg fortsetzen, betonten die Dänen. Es solle eine neue Wachstumsplattform in der Kühlkette geschaffen werden, hieß es von chinesischer Seite. Laut Prognosen könnte die jährliche Wachstumsrate beim Umsatz von Containern im Segment Kühlcontainer mit 12,5 Prozent am höchsten liegt, schreibt Research and Markets. Die Nachfrage nach temperaturgesteuerten Transporten für pharmazeutische, Lebensmittel- und landwirtschaftlichen Produkte steige weiter an.

Globale Abhängigkeit von China

Ohne Boxen läuft in der globalen Wirtschaft nichts, und inzwischen werde nahezu jeder Seecontainer in China gebaut, unterstreicht American Shipper. Auch in den USA ist man völlig abhängig von den drei chinesischen Herstellern CIMC, Dong Fang International Containers (DFIC) und CXIC. Laut Daten von Drewry finden 82 Prozent der Containerproduktion bei ihnen statt. CIMC lag dabei mit seinem bisherigen Marktanteil von 42 Prozent weit vorn. Aufgrund der chinesischen Dominanz hat die US Federal Maritime Commission informell Untersuchungen eingeleitet, berichtet die Financial Times (FT).

Preise haben sich mehr als verdoppelt

Obwohl in China die Produktion hochgefahren und die Arbeitszeiten verlängert wurden, kann die Nachfrage nach Containern derzeit nicht befriedigt werden. In diesem Jahr werden voraussichtlich rekordverdächtige 5,2 Millionen TEU produziert, das wären Zweidrittel 20-Fuß-Container mehr als 2020. Nachdem die Preise über Jahre im Keller waren, hat die Boxen-Knappheit zu einem dramatischen Anstieg geführt. Ende 2019 lag der Preis zwischen 1.650 und 1.750 Dollar und hat sich bis Mitte 2022 laut FT auf 3.645 Dollar pro Box mehr als verdoppelt.

Grundsätzlich gehen Branchenkenner davon aus, dass eigentlich genug Container im Umlauf sind. Ihre Knappheit sei auf die Störungen der Lieferketten zurückzuführen. Die Produktion beispielsweise in die USA zurückzuholen erscheint fast aussichtslos, da der Stahlpreis dort derzeit etwa doppelt so hoch wie in China liegt, analysiert American Shipper. Ein Plus für China sind zudem niedrigere Löhne und mehr staatliche Unterstützung. Und noch einen Vorteil gibt es: Rückführungskosten entfallen. Der Transport einer leeren Box kann bis zu einem Viertel der Herstellungskosten betragen. Aber die Container kommen quasi wie von selbst immer wieder zum Exportweltmeister zurück.

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