Vergleich: Einer der letzten in Deutschland erhaltenen Neoplan Cityliner aus dem Premierenjahr 1971 trifft auf seinen modernen Nachfolger. So lässt sich der Fortschritt erfahren.
Fünfzig Jahre sind in der Auto-Welt eine ganze Ewigkeit. Man sieht die stetige Fortentwicklung den typischen Vertretern ihrer Ära deutlich an – und man spürt sie am Steuer. Auch der heutige Oldtimer-Testwagen, der sich zum Stelldichein mit seinem Urenkel fein gemacht hat, verströmt erkennbar die leicht barock anmutende Eleganz der Busse der Nachkriegszeit. Der hoch aufragende 1971er-Cityliner mit seinem vorwärtsstrebenden Design passt sehr gut vor das zwischen 1763 und 1769 erbaute Rokokoschloss Solitude zwischen Stuttgart und Leonberg, das der Ausgangspunkt der heutigen Ausfahrt werden soll. Schon lange war dies der Platz für VIP-Fotoshootings von Neoplan-Bussen. Da es das Stammwerk in Möhringen seit 2007 leider nicht mehr gibt, ist dieser Ort gewissermaßen alternativlos für unser heutiges Unterfangen der historisierenden Art.
Schon wie sie einträchtig nebeneinander stehen im Südhof der Eremitage zwischen den beiden ausladenden Freitreppen, lässt die Unterschiede der konzeptionell weitgehend identischen Busse schnell deutlich werden: hier viel Chrom und große Glasflächen mit vielen Details, dort modernes, zurückgenommenes Understatement, das wenige Einblicke gewährt, aber keineswegs weniger elegant scheint als das Auftreten des Vorfahren. Der Oldie, der aufwendig von Oldtimer-Mäzen Konrad Auwärter und dem Busunternehmen Müller in Massenbachhausen restauriert wurde – und nun auf seine alten Tage mit mehr als einer Million Kilometern auf dem Gerippe noch zum internationalen Busstar wird –, atmet den Pioniergeist und ein wenig auch das Improvisationstalent seiner Schöpfer um Albrecht Auwärter und den kongenialen Busbauer Bob Lee.
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