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Nach Entgleisung eines Güterzugs Gotthard-Röhre wieder befahrbar

Foto: SBB

Der internationale Güterverkehr durch die Schweiz kann wieder rollen. Am Mittwoch, 23. August, soll der Gotthard-Tunnel wieder befahrbar sein - bis auf Weiteres aber durch nur eine Röhre.

Der Betrieb wird laut dem Betreiber SBB zunächst nur eingeschränkt in der Oströhre möglich sein. Die Weströhre bleibt nach der Entgleisung eines Güterzugs am 10. August bis auf Weiteres gesperrt.

Wie die SBB mitteilt, können zunächst rund 90 Güterzüge pro Tag den Gotthard-Basistunnel passieren. 20 weitere können die Panoramastrecke nutzen. Ergibt 110 Güterzüge am Tag, gegenüber bis zu 260, die sonst täglich durch den Gotthard rollten. Die Panoramastrecke bleibt weitgehend dem Schweizer Binnenverkehr vorbehalten; im Wesentlichen handelt es sich dabei um Expresszüge im Wagenladungsverkehr sowie um einen Großteil der Tagesverbindungen. Für den internationalen Kombinierten Verkehr – insbesondere für den Transport von Megatrailern mit vier Metern Höhe – ist diese Ausweichroute nicht geeignet.

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Weiterhin leitet die Schweiz daher internationale Güterzüge über die Lötschberg-Simplon-Achse sowie über den Brenner um. Die genauen Produktionskonzepte seien in Erarbeitung, berichtet die SBB. Die Brennerstrecke steht dem Güterverkehr aber auch erst von 23. August an zur Verfügung, zuvor fanden dort Bauarbeiten statt. „Die SBB setzt zusammen mit den Partnerbahnen alles daran, dass die Trassen für den Güterverkehr laufend erweitert werden können“, heißt es.

Doch auch der Umleitung durch den Lötschberg-Tunnel, der wie der Gotthard über ein Vier-Meter-Profil verfügt, sind Grenzen gesetzt. Das Unternehmen BLS als Betreiber des Tunnels bietet täglich zusätzliche 48 Trassen für Güterzüge an, was einem Zug pro Stunde und Richtung entspricht. „Damit ist die planbare Kapazität der Lötschberg-Achse ausgeschöpft“, teilt BLS gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell mit. Aktuell fahren durchschnittlich 62 Güterzüge am Tag über die Lötschberg-Achse.

Pläne für Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels

Perspektivisch winkt Entlastung, hat sich doch der Schweizer Bundesrat vor wenigen Tagen für den Vollausbau des 2007 in Betrieb genommenen Lötschberg-Basistunnels ausgesprochen. Das Ganze hat aber seinen Preis: „Damit das Projekt realisiert wird, muss nun das Parlament die notwendige Kreditaufstockung um 640 Millionen Franken verabschieden“, teilt das Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV) gegenüber trans aktuell mit.

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Noch sind nicht beide Röhren vollständig befahrbar. Auf einer Länge von 14 Kilometern ist eine zweite Röhre ausgebrochen, aber nicht für den Bahnbetrieb ausgerüstet. Weitere sieben Kilometer müssten erst noch komplett gebohrt werden. Ein Vollausbau des Tunnels würde die Kapazität nach Schätzung des Betreibers BLS auf 270 Güter- und Personenzüge am Tag steigern. Bis dahin brauchen alle aber einen langen Atem: „Die Inbetriebnahme wäre voraussichtlich 2034“, erklärt das BAV.

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