Lieferengpässe werden zum Stolperstein B-On fährt mit Streetscooter in die Insolvenz

Elektrofahrzeug-Fertigung von B-On Foto: B-On

Massive Lieferschwierigkeiten führen zu Zahlungsproblemen: B-On, Hersteller leichter E-Nutzfahrzeug wie etwa dem Streetscooter, meldet beim Amtsgericht Aachen Insolvenz an. Wie es nun weitergeht.

B-On, damals noch Odin Automotive, hatte Anfang 2022 von der Deutschen Post DHL deren Elektrotochter Streetscooter Engineering übernommen. Nun hat das Unternehmen beim Amtsgericht Aachen einen Insolvenzantrag gestellt.

Insolvenzverwalter Dirk Wegener übernimmt

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dr. Dirk Wegener bestellt, Rechtsanwalt und Partner des Prüfungs- und Beratungsunternehmens DHPG aus Bonn. Von der Insolvenz sind 78 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von B-On sowie nochmals rund 170 Beschäftigte des Dürener Neapco-Werkes betroffen. Dort wird der sogenannte Sherpa produziert, besser bekannt unter dem früheren Namen Streets Work.

Schleppende Produktion des ehemaligen Streetscooters

In dem Werk, in dem nach eigenen Angaben bis zu 30.000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band laufen können. Im Jahr 2022 hatte B-On allerdings gerade einmal knapp 3.000 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Und dies, obwohl die Produktion des Streestscooters für die DHL weitergehen sollte. Wie viele Sherpa seitdem an den Post- und KEP-Dienstleister ausgeliefert wurden, ist allerdings unbekannt. Sicher ist allerdings, dass bereits das Vorjahr kein gutes für B-On war: Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 125 Millionen US-Dollar (rund 117 Millionen Euro). Zum Betriebsergebnis macht das Unternehmen allerdings keine Angaben.

Lieferengpässe bei Bauteilen als Grund abgegeben

Lieferengpässe bei Bauteilen führten zum Produktionsrückgang und damit in der Folge zu Zahlungsschwierigkeiten, heißt es jetzt in einer Meldung des Insolvenzverwalters. „Ziel ist es weiterhin, B-On als führenden Anbieter von E-Mobility-Lösungen in Europa zu etablieren“, erklärt Jörg Hofmann, Managing Director von B-On. Dirk Wegener, vorläufiger Insolvenzverwalter ergänzt: „Die Produktion soll kurzfristig wieder aufgenommen werden. Hierzu haben wir bereits erste Gespräche mit Kunden und Lieferanten geführt, die in den nächsten Tagen intensiv fortgesetzt werden.“ Aktuell stehen die Produktionsbänder allerdings still.

So ist B-On aufgestellt

B-ON versteht sich als Vorreiter im Bereich vollelektrischer, leichter Nutzfahrzeuge. Das Unternehmen hat bereits zahlreiche Fahrzeuge im Markt und bietet ein umfassendes elektrisches Flottenmanagement an. Außerhalb Deutschlands verfügt die Muttergesellschaft über Niederlassungen in den USA, Großbritannien, Japan, China und Lateinamerika.

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