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Leitmesse in München Wissing eröffnet Transport Logistic

Foto: Messe München

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat am Dienstag die weltgrößte Leitmesse für Logistik und Mobilität eröffnet. Warum er in seiner Begrüßung für Straßenbau und Technologieoffenheit warb.

Innovationen und Fortschritte in den Bereichen Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management gibt es bis Freitag, 12. Mai, in München zu sehen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, haben die diesjährige Fachmesse Transport Logistic in München offiziell eröffnet. Rund 2.300 Aussteller aus 67 Ländern stellen in zehn Hallen sowie auf dem Freigelände ihre Produkte und Dienstleistungen vor.

Nach einem Messerundgang, der ihn zu ausgewählten Ständen führte, würdigte der Verkehrsminister die Innovationskraft der Branche. Sie sei ganz vorne dran, wenn es um Fortschritte und neue Technologien gehe. Und er freue sich, dass die Transport Logistic nach der Corona-bedingten virtuellen Auflage vor zwei Jahren „endlich wieder live und real“ an den Start gegangen sei. Auch der Transport Logistic-Verantwortliche bei der Messe München, Dr. Robert Schönberger, betonte: „Wir brauchen die Messen für den Austausch, sie sind durch digitale Formate nicht zu ersetzen.“

Rummel: Branche anpassungsfähig und resilient

Messe-München-Chef Rummel würdigte die Branche als extrem anpassungsfähig und resilient. Die Unternehmen hätten sich den Herausforderungen gestellt – ob es nun gestörte Lieferketten, die Inflation, die marode Infrastruktur oder der massive Fachkräftemangel sei. All‘ diese Punkte beschäftigen auch die Bundesregierung. Mit Blick auf die teilweise hoch belastete Verkehrsinfrastruktur stellte Minister Wissing Besserung in Aussicht und warb um Verständnis, dass auch weiterhin Straßen gebaut werden müssten. „Es wundert mich, wenn die Klimaaktivisten fordern, wir sollten keine Straßen mehr bauen“, sagte er. „Das würde uns beim Klimaschutz zurückwerfen.“

Wissing betonte, es sei nicht möglich, den bis 2051 erwarteten Güterverkehrszuwachs um 46 Prozent komplett auf die Schiene zu verlagern. „Das wird nicht funktionieren.“ Gleichwohl werde die Schiene ertüchtigt und digitalisiert, sagte Wissing. Ein Korridor nach dem anderen werde in den nächsten Jahren umfassend saniert, was jedoch jeweils mit Vollsperrungen verbunden sei.

Wissing: Rahmede-Talbrücke ist ein Desaster

Und auch die Straße müsse ertüchtigt werden, sagte Wissing. Großen Handlungsbedarf macht er bei den Brückenbauwerken aus, rund 4.000 Autobahnbrücken gelten als sanierungsbedürftig. Die Situation in Rahmede, wo die alte Autobahnbrücke diese Woche gesprengt wurde und ein Neubau kommen soll, bezeichnete er als Desaster. „Zehntausende Lkw müssen sich täglich neue Wege suchen.“

Wissing sprach auch die geplante Mauterhöhung zum Dezember an und warb um Verständnis. „Aus der Bahnbranche kommt dazu viel Lob, Speditionen sind eher kritisch und skeptisch“, sagte Wissing. Doch Aufgabe der Politik sei es auch, Dinge zu tun, für die man nicht nur gefeiert werde. Die Eurovignetten-Richtlinie zwinge die Bundesregierung, die Maut nach dem CO2-Ausstoß zu staffeln.

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Null-Emissions-Lkw seien bis 2025 komplett von der Maut befreit, von 2026 an zahlten sie nur 25 Prozent des Mautsatzes – sowie die Teilsätze für Lärm und Luftverschmutzung. Den häufig geäußerten Einwand, dass es ja noch nicht genügend alternativ angetriebene Fahrzeuge für einen Umstieg gibt, versuchte der Minister zu entkräften. „Das wird sich ändern – 2030 werden bereits drei von vier neu zugelassenen Nutzfahrzeugen emissionsfrei unterwegs sein“, sagte er und verwies auf Zahlen, die die Lkw-Hersteller selbst erhoben hätten.

Die Bilanz des zweiten Förderaufrufs

Insgesamt 2,2 Milliarden Euro stellt der Bund laut Wissing bis 2026 bereit, um die Beschaffung von klimafreundlichen Nutzfahrzeugen zu fördern, weitere zehn Milliarden Euro mobilisiert er für Fördermittel zum Aufbau einer Tank- und Ladeinfrastruktur. Das Interesse der Branche an der Antriebswende sei groß, sagte der FDP-Politiker mit Blick auf den Run auf die Fördertöpfe des KsNI-Programms. „Wir fördern dieses Jahr 7.000 Fahrzeuge mit insgesamt einer Milliarde Euro“, sagte Wissing und bekräftigte, dass sein Haus technologieoffen bleibe. „Es gibt keinen Grund, einzelne Antriebstechnologien zu verbieten“, sagte er. „Ich halte nichts davon, dass der Staat Antriebstechnologien zuweist oder rationiert.“ Vielmehr setze er auf Wettbewerb und auf Wettbewerb der Technologien untereinander.

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