30 Jahre Megatrailer: Volumenwunder von Krone

Krone: 30 Jahre Megatrailer
Volumenwunder Megatrailer

Der Megatrailer feiert seinen 30. Geburtstag. In welchen Segmenten der Sattelauflieger seine Stärken ausspielt und wie ihn Krone im Lauf der Jahre optimiert hat.

Volumenwunder Megatrailer
Foto: Krone/Stefan Schoening

Mega – ein größeres Lob kann einem die Jugend nicht zollen. Ist eine Sache mega, lässt sie keine Wünsche offen. So gesehen, müsste beim Megatrailer der Name eigentlich Programm sein. Ist er das ideale Transportfahrzeug? Für eine Branche ganz bestimmt: Die Automobilindustrie schwört auf den Megatrailer. Vor 30 Jahren hat das Volumenwunder seinen Siegeszug angetreten und aufgrund der höheren Effizienz wahrscheinlich Millionen von Fahrten überflüssig gemacht.

Beim Trailerhersteller Krone firmieren die Megatrailer als Mega Liner. Über die Jahre hinweg schwanke der Anteil dieser Fahrzeuge zwischen 10 und 15 Prozent aller bei Krone abgesetzten Pritschen-Sattelauflieger, sagt Geschäftsführer Dr. Frank Albers. „Die Fahrzeuge sind europaweit für die Automobilindustrie im Einsatz“, berichtet er. Es gibt davon auch Varianten für den Kombinierten Verkehr sowie mit einer 7.236 Millimeter langen Coilmulde für den Transport von Stahlrollen.

Wie viel Kubikmeter Volumen ein Megatrailer bietet

Die Vorzüge des Megatrailers haben sich herumgesprochen – auch außerhalb des Automotive-Segments: Der Megatrailer fasst 96 Gitterboxen, ein Drittel mehr als ein Standardtrailer, weil sich die Ladungsträger dreifach und nicht nur zweifach stapeln lassen. Auch Stückgut-Spediteure finden am Mega zunehmend Gefallen – so etwa das Logistikunternehmen Dachser, das seine Standard-Trailer schrittweise gegen Volumenfahrzeuge austauscht: Ein Megatrailer bietet mit Doppelstock-Beladung Platz für 67 Europaletten. Damit reicht er laut Dachser fast an einen Gliederzug heran, der nur fünf Stellplätze mehr bietet, aber für Fahrer komplizierter im Handling ist. Meist wird beim Volumen des Megatrailers die Zahl 100 genannt. Krone-Mann Albers sagt, dass der Mega Liner sogar auf 108 Kubikmeter Volumen komme.

Damit Automobil- oder Stückgut-Spediteure ihre Güter im Megatrailer so komfortabel auf die Reise schicken konnten, war vor 30 Jahren eine beträchtliche Ingenieursarbeit erforderlich. Krone-Geschäftsführer Uwe Sasse erinnert sich noch gut daran: Treibende Kraft war das niederländische Unternehmen Ewals Cargo Care. Es war unter anderem in Großbritannien für die Automobilindustrie tätig und dessen Chefs davon überzeugt, dass sich die Automotive-Transportboxen mit einem maßgeschneiderten Auflieger noch effizienter abwickeln lassen würden. Also wandte man sich mit der Anfrage an Krone und den damaligen Entwicklungsleiter Heinz Evers.

„Damals hatten wir für die Automobil-Industrie vor allem Zentralachs-Anhänger im Portfolio“, berichtet Sasse, der 1988 bei Krone als Konstrukteur begann. Ewals habe jedoch einen Auflieger favorisiert. Einen Trailer mit der gewünschten Innenhöhe von drei Metern konnte Krone schon damals liefern – allerdings nur in Form eines gekröpften Aufliegers. Dort gab es die Wunschhöhe folglich nur im Tiefbett und nicht über die gesamten 13,60 Meter Ladelänge. Das Podest war der Spedition ein Dorn im Auge – was Sasse nachvollziehen konnte. „Schwer zu be- und entladen und außerdem passen da nur zwei Gitterboxen übereinander“, berichtet er.

Die Mission fortan lautete also bei Krone: eine durchgängige Stahlplatte zu konstruieren, die auch über der Zugmaschine eine Innenhöhe von drei Metern bietet. „Das macht Sinn, wir geben Gas und machen das“, so die Entscheidung von Krone-Inhaber Dr. Bernard Krone. Damit gab er den Startschuss für die Entwicklung des Mega Liners. Einen 65-Millimeterhals habe man zunächst angestrebt und auch realisiert. Heute sind bei dem Trailerhersteller zwei Höhen im Angebot: 50 und 80 Millimeter. Die erste kommt bei Zugmaschinen mit einer Aufsattelhöhe von 915 Millimetern zum Einsatz, die zweite bei Aufsattelhöhen von 885 Millimetern. Drunter rein war es der Firmenehrgeiz, auch 25 Millimeter zu realisieren – doch damit wäre man laut Uwe Sasse übers Ziel hinausgeschossen. „Schließlich brauchen wir ja auch noch etwas Luft, um die Kabel durchzuführen.“

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