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Krasse Kritik an Biodiesel Weizen soll nicht zu Sprit werden

zapfpistole, tanken, tankstelle, diesel, sprit, benzin Foto: Fotolia/nexusseven

Angesichts einer weltweiten Energie- und Nahrungsmittelkrise geraten Biokraftstoffe krass in die Kritik. Weizen und andere lebenswichtige Getreidearten dürften nicht zu Ethanol für Fahrzeuge verarbeitet werden, fordern mehr als 20 Nichtregierungsorganisationen in der EU.

Die Verbände, darunter Transport & Environment, fordern einen sofortigen Stopp dieser Produktion. Die Gewährleistung einer stabilen Energieversorgung für die Menschen und die Wirtschaft dürfe nicht auf Kosten der Ernährungssicherheit gehen oder dazu führen, dass die Inflation der Lebensmittelpreise außer Kontrolle gerate, heißt es.

Biodiesel-Lobby will mehr

Die Biodiesel-Lobby, darunter Epure und European Biodiesel Board hatten in jüngster Zeit für Biokraftstoffe und eine Steigerung der Produktion getrommelt, um Europa unabhängiger von russischen Ölimporten zu machen. Sie sehen ihren Sprit dabei in einer „strategischen Rolle“, heißt es in ihrem Beitrag auf dem Nachrichtenportal Euractiv. Der neueste Bericht der EU-Kommission zu erneuerbaren Energien habe zudem keinen Zusammenhang zwischen Nahrungsmittelpreisen und der Nachfrage nach Biodiesel aufgezeigt.

Täglich 10.000 Tonnen Weizen für Sprit

Die Verbände halten dagegen und bezeichnen den Vorstoß der Industrie als "unmoralisch" in einer Zeit akuter globaler Nahrungsmittelknappheit. Jeden Tag würden in Europa 10.000 Tonnen Weizen – das entspreche 15 Millionen Broten – zu Ethanol für Autos verarbeitet, ergab eine Untersuchung von T&E. Würde man allein den Weizen aus den europäischen Biokraftstoffen herausnehmen, könne man mehr als 20 Prozent der zusammengebrochenen ukrainischen Weizenlieferungen auf dem Weltmarkt ausgleichen.

Biokraftstoffe erfordern zu viel Ackerland

Selbst wenn Europa seine Anbauflächen für Biokraftstoffe verdoppeln würde - was mindestens 10 Prozent der EU-Anbauflächen entspräche -, könnte dies nur sieben Prozent der Ölimporte aus Russland ersetzen. Um alle russischen Öleinfuhren durch heimische Biokraftstoffe zu ersetzen, seien mindestens zwei Drittel der landwirtschaftlichen Anbauflächen der EU erforderlich, hält T&E fest.

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