Knorr-Bremse Wachstum trotz Inflation in 2022

Foto: Knorr-Bremse

Knorr-Bremse konnte 2022 trotz hoher Inflation und geopolitischen Krisen weiterwachsen. Auf der offiziellen Pressekonferenz von Knorr-Bremse zogen Vorstandvorsitzender Marc Llistosella und Finanzvorstand Frank Weber Bilanz.

Auch an Knorr-Bremse ging die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine nicht spurlos vorbei. Doch die damit einher gehende Inflation, steigende Rohstoffpreise und Probleme bei der Materialverfügbarkeit aufgrund destabilisierter Lieferketten konnte die Münchner Aktiengesellschaft - mit mehr als 100 Standorten in 30 Ländern und mehr als 30.000 Beschäftigten weltweit - nicht daran hindern auf Kurs zu bleiben.

Knorr-Bremse: Das Geschäftsjahr 2022 in Zahlen

Finanzvorstand Frank Weber und CFO von Knorr-Bremse vermeldete auf der Bilanzpressekonfernz für das Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 7,1 Mrd. Euro. Dank der hohen Nachfrage in Europa und Nordamerika stieg dieser nach Angaben des Unternehmens um 6,6 Prozent. Auch der Auftragseingang zu. Dieser lag nach Angaben der Münchner im auf einem Rekordniveau von 8,1 Mrd. Euro und dabei um 11,4 Prozent über dem des Vorjahrs. Auch beim Auftragsbestand konnte Knorr-Bremse zulegen. Dieser belief sich 2022 auf einen Umfang von 6,9 Mrd. Euro ein Plus von rund 24 Prozent im Vergleich zu 2021. So weit so positiv.

Doch auch wenn der Umsatz stieg, muss auch ein Globalplayer wie Knorr-Bremse bei wackelnder Weltwirtschaft Abstriche machen. Dies zeigt sich bei einer EBIT-Marge von rund elf Prozent (13,5 Prozent in 2021), der operativen EBITDA-Marge von rund 15 Prozent (17,9 Prozent in 2021) und im Cashflow von rund 220 Mio. Euro (600 Mio. Euro in 2021).

Systeme für Schienenfahrzeuge (RVS) vs. Systeme für Nutzfahrzeuge (CVS)

Durch die Entspannung der Covid-19-Situation erholte sich der Markt für Schienenfahrzeuge nach Angaben von Knorr-Bremse langsam, aber stetig. Entsprechend zeige sich die Division RVS mit einem Umsatz in Höhe von rund 3,4 Mrd. Euro leicht wachsend (Vorjahr: 3,3 Mrd. Euro). Die operative EBIT-Marge erreichte aufgrund der Russland-Sanktionen und der Lage in China 14,9 Prozent (Vorjahr: 17,9 Prozent). Beim Auftragseingang verzeichnete die Division mit rund 4, 2 Mrd. Euro ein Plus von 19,9 % gegenüber 2021 (Vorjahr: rund 3,5 Mrd. Euro). Der Auftragsbestand lag laut Knorr-Bremse zum Ende 2022 bei 4,9 Mrd. Euro (Vorjahr: rund 3,9 Mrd. Euro.

Auch der Nutzfahrzeugmarkt verzeichnet nach Angaben von Knorr-Bremse eine anhaltend gute Nachfrage. Die Lkw Produktionsraten in Europa und Nordamerika entwickle sich im Jahresvergleich positiv, während China nach der Einführung des China6-Emissionsstandards im Juli 2021 aufgrund von Vorzieheffekten schwach verlief. Mit einer Steigerung des Umsatzes um 10,6 Prozent auf rund 3,8 Mrd. Euro (Vorjahr: rund 3,4 Mrd. Euro habe die Division CVS ein starkes Ergebnis erzielt. Bei der Profitabilität habe die mit einer operativen EBIT-Marge von 9,0 Prozent gegenüber 2021 (10,7 Prozent) einen leichten Rückgang zu verzeichnen. Gründe dafür seien zum einen die Entwicklungen in Russland und der konjunkturelle Einbruch in China. Zum anderen seien auch die gestiegenen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung als Investition in die Zukunft. Doch auch Auftragseingang im Segment der Nutzfahrzeuge stieg auf rund 4 Mrd. Euro (Vorjahr: rund 3, 8 Mrd. Euro). Der Auftragsbestand zum Jahresende in Höhe von rund 2 Mrd. Euro (Vorjahr: rund 1,7 Mrd. Euro) bedeute auch für die CVS-Division ein neues Rekordniveau.

Investitionen in die Digitale Transformation

2022 steigerte Knorr-Bremse nach Angaben des neuen Vorstandvorsitzender und CEO von Knorr-Bremse Marc Llistosella seine F&E-Investitionen um 9 Prozent auf 470,0 Mio. EUR (Vorjahr: 431,4 Mio. EUR). Damit liege die Quote des F&E-Aufwandes im Vergleich zum Konzernumsatz bei 6,6 Prozent. Mit der im Mai 2022 abgeschlossenen strategischen Kooperations- und Investitionsvereinbarung mit dem Schweizer Unternehmen Nexxiot stärke Knorr-Bremse die eigene Kompetenz für digitale Geschäftsmodelle im Rail-Bereich. Durch die Vereinbarung wird Knorr-Bremse nach eigenen Angaben die Sensortechnologie und das digitale Ökosystem von Nexxiot nutzen, um weitere digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Auch im Bereich Systeme für Nutzfahrzeuge hat Knorr-Bremse durch den Zukauf des spanischen Unternehmens Cojali – Hersteller von markenübergreifenden Diagnosesystemen für Nutzfahrzeuge - seiner Position auf dem Gebiet digitaler und datengetriebener Aftermarket-Lösungen ausgebaut. Knorr-Bremse erweitere dadurch unter anderem das bestehende Aftermarket-Geschäft mit einer nutzfahrzeugspezifischen Softwarelösung, um künftig auch im Bereich Big Data und der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance) neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Ausblick für das Geschäftsjahr 2023

Unter der Annahme aktueller Wechselkurse, im Wesentlichen stabiler geopolitischer und makro-ökonomischer Rahmenbedingungen, keiner neuen Lockdowns aufgrund der Corona-Lage, keiner deutlichen Verschärfung der Inflation und keiner zusätzlichen Probleme bei den Lieferketten bedingt durch potenzielle Energie-Engpässe, erwartet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz zwischen 7,3 und 7,7 Mrd. Euro bei einer operative EBIT-Marge von 10,5 bis 12,0 Prozent sowie einen Free Cashflow zwischen 350 bis 550 Mio. Euro.

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