Insolvenz von Signa Auch der Logistiker betroffen

In den vergangenen Tagen haben mehrere Gesellschaften der Signa Sport United Gruppe (SSU) Anträge auf Eröffnung von Regel-Insolvenzverfahren über ihr Vermögen gestellt. SSU ist ein spezialisiertes Sport-E-Commerce-Unternehmen mit Sitz in Berlin und vor allem in den Segmenten Fahrrad und Tennis tätig.

Zu vorläufigen Insolvenzverwaltern wurden Dr. Christian Gerloff (Gerloff Liebler Rechtsanwälte, München) beziehungsweise Stefan Meyer (Rechtsanwalts-Kanzlei Pluta) bestellt.

Logistikdienstleister ebenfalls betroffen

Wie eurotransportmedia. de von Pluta erfuhr, hat auch die Gesellschaft Publikat mit Sitz in Großostheim Insolvenzantrag gestellt. Publikat ist eine Logistikgesellschaft der Gruppe, die ihre Leistungen im Wesentlichen für die ehemalige Gruppengesellschaft Outfitter und die Internetstores GmbH erbringt.

Internetstores betreibt mit 470 Mitarbeitern mehr als 32 Online-Fachshops für Fahrräder, Fahrrad-Zubehör und sowie stationäre Fahrradgeschäfte in Deutschland und Schweden. Das Stuttgarter Unternehmen hat ebenfalls Insolvenz angemeldet.

300 Mitarbeiter von Insolvenz betroffen

Laut den Insolvenzverwaltern beschäftigt Publikat rund 300 Personen. In den ersten Tagen stand demnach im Vordergrund, den Geschäftsbetrieb bei dem Logistikdienstleister zu stabilisieren und fortsetzen zu können. Dazu wurde erfolgreich eine Vielzahl von Gesprächen mit den Geschäftspartnern geführt.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Gesellschaften erhalten für die Monate Oktober bis Dezember 2023 Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit. Die entsprechend notwendige Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes ist angestoßen und weit fortgeschritten.

Investorenlösung in Aussicht

Laut Pluta-Rechtsanwalt Stefan Meyer ist geplant, zeitnah strukturierte (separate) Investorenprozesse für Tennis-Point und für Internetstores aufzusetzen, um tragfähige Zukunftslösungen für beide Gesellschaften unter neuer Eigentümerschaft zu erreichen.