Der Verein "Hellwach mit 80 km/h" geht im Kampf gegen Unfälle am Stauende in die nächste Runde: Mit großen Designs auf Aufliegern werden die Fahrer direkt auf der Autobahn abgeholt und wachgerüttelt. Daumen hoch für Max Achtzig!
Die Geburtsstunde des Vereins "Hellwach mit 80 km/h" ist der Todestag gleich vierer Menschen. Am 12. Februar 2018 um 14.18 Uhr lassen sie auf der A 5 vor dem Kreuz Walldorf ihr Leben. Der polnische Fahrer einer deutschen Spedition übersieht damals ein Stauende, schiebt die beiden Pkw der Todesopfer mit voller Wucht auf einen Tankauflieger. Für die Gründungsmitglieder Konrad Fischer, ehemals Managing Director der Contargo Rhein-Neckar, und Dieter Schäfer, mittlerweile pensionierter Leiter der Verkehrspolizeidirektion Mannheim, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Mit Mitstreitern von Mannheimern Transportunternehmen und Institutionen und Organisationen rund um die Verkehrsbranche wollen sie mit ihrer Initiative aufmerksam machen auf das riesige Gefahrenpotenzial, Lkw-Fahrer sensibilisieren in ihrem Alltag.
Eine kurze Unachtsamkeit genügt
"Der Tod lauert am Stauende", sagt Dieter Schäfer immer noch sichtlich angefasst von der Tragödie auf der A 5. Nur eine kurze Unachtsamkeit genüge – und das Schicksal nehme seinen Lauf. Mails und Nachrichten schreiben auf dem Smartphone, mit Essen und Trinken hantieren oder die Navigation checken: An Ablenkungen mangelt es am Steuer nicht. Gerade, wenn die Strecke bekannt ist und sich eine gewisse Monotonie einstellt. Dazu kommen weitere Aspekte. Eine Grundmüdigkeit beispielsweise, weil die Nacht nach einer nervenaufreibenden Parkplatzsuche wieder kurz war und der Schlaf flach. Oder der Zeitdruck und in der Folge eine überhöhte Geschwindigkeit – osteuropäische Fahrer haben da mangels bilateraler Abkommen oft wenig zu fürchten, sagt Schäfer. Diese Verhaltensweisen treffen dann auf eine marode Infrastruktur, auf Dauerbaustellen, vor denen es sich täglich staut. Eine ungute Mischung.
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