Das unkontrollierte, fehlerhafte beziehungsweise "bösartige" Zellwachstum kann jeden treffen. Behandlungserfolge bei Krebs sind allerdings umso besser, je früher er erkannt wird.
Krebs hat viele unterschiedliche Formen. "Ganz vereinfacht bezeichnet man als Krebs ein unkontrolliertes, fehlerhaftes beziehungsweise ‚bösartiges‘ Zellwachstum, das dazu führt, dass gesunde Strukturen im Körper zerstört werden", sagt Dr. Hanna Schüssler. Die Ursachen dafür sind vielfältig und beinhalten oftmals ein Zusammenspiel aus genetischen Faktoren und Lebensstil. Auch das Alter und das Geschlecht haben einen Einfluss auf die Entstehung von Krebserkrankungen. Bei Männern führt das Prostatakarzinom die Häufigkeitsliste an, gefolgt von Lungenkrebs. Bei Frauen kommen Brust- und Darmkrebs am häufigsten vor.
Frühe Erkennung ist wichtig
"Allgemein kann man davon ausgehen, dass die Behandlungserfolge bei Krebs umso besser sind, je früher er erkannt wird, sodass sich optimalerweise noch keine Tochtergeschwülste, die Metastasen, in weiteren Organen gebildet haben", so Schüssler. Das Schwierige ist leider, dass Krebs erst mal keine Symptome macht, sondern meist erst dann, wenn er schon sehr ausgeprägt gewachsen ist. Aus diesem Grund haben Früherkennungsmaßnahmen einen sehr wichtigen Stellenwert in der Erkennung und der Vermeidung von Krebs. Hierfür ist die Darmspiegelung ein grandioses Beispiel. "Geht man regelmäßig zu dieser Untersuchung, können auffällige Stellen im Darm direkt entfernt werden, und man vermeidet damit, dass aus diesen Stellen ein Krebs entstehen kann." Ähnlich ist es beim Hautkrebs-Screening. Auch hier besteht die Möglichkeit, auffällige Muttermale schon vor Entstehung eines Hautkrebses zu entfernen.
Nicht verzweifeln
Die meisten anderen Vorsorgeuntersuchungen dienen eher dem Zweck, einen schon vorhandenen Krebs möglichst in einem frühen und damit behandelbaren Stadium zu entdecken. "Wenn man eine Krebsdiagnose bekommt, ist das auf gar keinen Fall ein Grund, zu verzweifeln oder sich zurückzuziehen", meint Schüssler, "die heutige Medizin hat sehr viele Möglichkeiten, das Voranschreiten zu verlangsamen oder im besten Fall sogar den Krebs zu heilen." Die Therapie ist individuell sehr verschieden und reicht von einem Beobachten des Krebses ohne weitere Maßnahmen bis hin zu Chemotherapien, Bestrahlungen, Operationen oder Antikörpertherapien. Wichtig ist, dass immer gemeinsam mit dem Patienten entschieden wird. "Niemand sollte sich gezwungen fühlen, offen darüber sprechen zu müssen. Die Erfahrung zeigt aber, dass Offenheit oftmals zu einer großen Erleichterung führt und man durch die Unterstützung des Umfelds gestärkt den Kampf gegen die Erkrankung antreten kann", so Schüssler.
Hannas Diagnose live bei Facebook: 26.1. um 19 Uhr
In der neunten Folge sprechen wir mit dem Berufskraftfahrer Andreas Kuklinski (50) aus Oberhausen. Seit 1994 fährt er Lkw, aktuell mit einem MAN-Tandemzug mit Stückgut im erweiterten Nahverkehr. Anfang März 2020 bemerkte er Seitenstechen, nach den ersten Untersuchungen wurde bei ihm ein diffuses B-Zell-Lymphom festgestellt. Wie er diese Form des Krebs mit der richtigen Therapie überwunden hat und wie und er und seine Familie damit umgegangen sind, darüber spricht Andreas heute mit uns. Auch reden wir über die neuen Möglichkeiten, die aus der Corona-Pandemie bekannten rMNA-Impfstoffe vielleicht schon in naher Zukunft auch gegen den Krebs einzusetzen.