Es gibt Hektik – und Stress. Der wird auch für Lkw-Fahrer schädlich, wenn er über längere Zeit anhält und es ein Ungleichgewicht zwischen Entspannung und Stressmomenten gibt.
Die erste Folge von "Hannas Diagnose" begann mit dem Herzinfarkt, in der letzten Folge widmen wir uns daher dem Thema Stress. Der kann getrost als Ursache vieler Krankheiten gesehen werden. Anders als die Hektik, der auch Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer tagtäglich ausgesetzt sind. Daher beenden wir unsere Gesundheitsserie im Livestream am 23. Februar mit der Fahrerin Daniela Dörfler von der Spedition Schröder aus Ebernhahn, die wir hier im Heft vorstellen. Denn in einer klar strukturierten Arbeitswoche bei einem top organisierten Arbeitgeber hat Daniela definitiv keinen Stress – aber sie weiß aus anderen Firmen und von ehemaligen Kollegen, wie es dazu kommen kann.
Stress an sich ist eine nützliche Fähigkeit des Körpers
"Das Gefühl, gestresst zu sein, kennen wir alle", sagt Hanna Schüssler, "und Stress für sich genommen ist erst mal auch nicht schlimm, sondern eine sehr nützliche Fähigkeit unseres Körpers. Stress motiviert einen im besten Fall zu Höchstleistungen oder ermöglicht es uns, uns aus gefährlichen Situationen zu befreien. Dafür werden bei Stressreaktionen im Körper verschiedene Stoffe ausgeschüttet, die dazu führen, dass der Blutdruck und die Herzfrequenz steigen, unsere Sinne geschärft sind, der Körper genug Energievorräte hat und wir uns gut konzentrieren können.
Stress wird schädlich, wenn er lange anhält
"Schädlich wird Stress jedoch, wenn dieser Zustand über längere Zeit anhält und es ein Ungleichgewicht zwischen Entspannung und Stressmomenten gibt. Dieser negative Stress wird bei jedem Menschen durch andere Umstände bedingt und kann auf Dauer sehr krank machen. Ständiger Stress schwächt unser Immunsystem, sodass wir anfälliger für Infektionen und Krebserkrankungen sind. Das Herz-Kreislauf-System wird geschädigt, der Blutzucker und das Hormonsystem geraten durcheinander, es kommt zu Schlafstörungen und psychischen Erkrankungen bis zum Burn-out. Dazu kommt, dass Stress auch oft ungesunde Lebensweisen wie Stressessen oder vermehrtes Rauchen verstärkt, was wiederum ganz eigene gesundheitliche Probleme verursachen kann.
Wie gehe ich am besten mit Stress um?
Wichtig ist es, einen Weg zu finden, mit Stress umzugehen. Oftmals kann man die Auslöser für Stress nur eingeschränkt beeinflussen; umso mehr ergibt es Sinn, einen eigenen Weg zu finden, wie man selbst mit Stress am besten umgehen kann und sich Erholungs- und Entspannungsphasen verschafft. "Wie das beim Einzelnen aussieht, ist sehr verschieden, aber wichtig ist es, sich frühzeitig darüber Gedanken zu machen, denn Stress lässt sich leider nicht komplett vermeiden", so Schüssler.
Ankündigung
Am Mittwoch, dem 23. Februar 2022 ab 19 Uhr, streamen wir die zehnte und damit letzte Folge unserer Reihe "Hannas Diagnose" auf der Facebookseite des FERNFAHRER. Mit dem Thema "Stress" schließen wir damit auch den Kreis zur ersten Folge, dem "Herzinfarkt" mit unserem ersten Gast, dem Fahrer Alexander Scheurer, der trotz der stürmischen Zeiten weiter wohlauf ist. Ein Herzinfarkt kann unter Umständen eine der Folgen von Stress sein. Und über den klagen so viele Lkw-Fahrer aktuell immer wieder. Alle Folgen von "Hannas Diagnose" sind hier noch einmal zu sehen.
Unser letzter Gast ist Daniela Dörfler von der Spedition Schröder aus Ebernhahn, die wir im Heft 3/22 des FERNFAHRER bereits vorgestellt haben. Sie kennt, wie sie sagt, im Grunde keinen Stress, wenn sie ihre gut geplanten Touren im Einklang mit den Lenk- und Ruhezeiten abarbeitet und sich dabei an ihre Prämisse hält: "Die Chefin vorne links bin ich".
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal für die Unterstützung bei Kögel und DocStop, denen die Gesundheit der Fahrerinnen und Fahrer über die gesamte Strecke hinweg ebenfalls wichtig war.