Verdi hat heute zum Warnstreik in den deutschen Seehäfen aufgerufen. 12.000 Beschäftigte sind betroffen. Was die Gewerkschaft fordert und welche Häfen betroffen sind.
Es droht heute Stillstand in den deutschen Seehäfen, denn die Gewerkschaft Verdi will mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber mitten in den Gehaltsverhandlungen erhöhen. Betroffen sind die Häfen Hamburg, Emden, Bremen und Bremerhaven sowie Wilhelmshaven.
Mehr Geld für 12.000 Beschäftigte
Angesichts der steigenden Inflation fordert Verdi einen nicht näher bezifferten Inflationsausgleich und die Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro. Das bisherige Angebot seitens der Arbeitgeber sei völlig unzureichend, heißt es seitens Verdi. Sie bieten bislang zwei Anpassungen in den Jahren 2022 und 2023 von 3,2 beziehungsweise 2,8 Prozent an. Im Gespräch ist auch eine Einmalzahlungen von insgesamt 600 Euro.
Arbeitgeber rufen zu Verhandlungen auf
Erwartungsgemäß reagieren die Arbeitgeber nicht erfreut auf den Streikaufruf und die Forderungen von Verdi. "Wir rufen die Verdi-Bundestarifkommission dazu auf, auf Streiks zu verzichten und auf Grundlage unseres guten ersten Angebots zu verhandeln", sagte die Verhandlungsführerin, Ulrike Riedel, vom Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS).
Streiks kommen zur Unzeit
Die Streiks kommen zu einer Unzeit: die weltweit gestörten Lieferketten führen aktuell zu massiven Engpässen an verschiedenen Stellen. Mittendrin die Häfen, auf die aktuell eine Welle verspäteter Schiffe zurollt. Laut dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) stecken derzeit zwei Prozent der weltweiten Containerflotte vor und in den Häfen Deutschlands, Hollands und Belgiens fest. Das entspricht einer Summe von rund 100 Schiffen. Die nächste Verhandlung zwischen Verdi und den Arbeitgebern ist für Freitag geplant.