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Gerüchte um Großflottenbetreiber Deutschlands Rolle für Girteka

Foto: Thomas Küppers, Girteka; Montage: Florence Frieser

Zieht sich Europas größter Flottenbetreiber aus Deutschland zurück? In der Branche mehren sich die Hinweise. Wie sich Girteka dazu äußert.

Ganze Linien würden nicht mehr durch Girteka bedient, heißt es aus der Speditionsbranche. Die Unternehmen, die eurotransport.de darüber berichten, sehen das Ganze mit gemischten Gefühlen: Einerseits ist der litauische Großspediteur bei vielen als Wettbewerber im unteren Preissegment gefürchtet, andererseits sieht sich kaum eine hiesige Spedition aufgrund des Fahrermangels und der Lkw-Lieferengpässe in der Lage, kurzfristig solche Auftragspakete zu übernehmen.

Kommt das einem Rückzug von Girteka aus dem deutschen Markt gleich? Falls ja: Ist das möglicherweise eine Folge des EU-Mobilitätspakets, das unter anderem alle acht Wochen eine Lkw-Rückkehrpflicht vorschreibt? Was ist dran an den Gerüchten oder Hinweisen? Girteka weist derlei Spekulationen klar zurück. „Wir bekennen uns zum deutschen Markt – als Teil unserer europaweiten Wachstumspläne“, teilt das Unternehmen gegenüber eurotransport.de mit.

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Das EU-Mobilitätspaket hat das Unternehmen offenbar nicht in seinem Wachstum gebremst: Girteka stockt seine Flotte nach eigenen Angaben von Jahr zu Jahr weiter auf. „Dieses Jahr sehen wir unternehmensweit ein Wachstum von rund 20 Prozent“, heißt es. Die eigene Lkw-Flotte umfasse mittlerweile mehr als 9.000 Fahrzeuge.

Die Auswirkungen des EU-Mobilitätspakets

Das EU-Mobilitätspakt blieb jedoch nicht ganz ohne Auswirkungen auf Girteka, wie das Unternehmen einräumt. Damit verbunden seien höhere Kosten in Abfertigung und Disposition. Kosten fielen auch im polnischen Poznan an. Dort hat der Großspediteur als Reaktion auf die Lkw-Rückkehrpflicht seinen Standort erweitert. Hinzu kämen steigende Energiepreise und Fahrerlöhne, teilt Girteka mit. Daraus ergebe sich die Notwendigkeit, die Preise anzupassen, heißt es. Schon in den vergangenen Wochen hatte Girteka auf seiner Homepage Kunden auf erforderliche Preiserhöhungen eingestellt.

Warum die Jobs der Ukrainer sicher sind

eurotransport.de wollte auch wissen, wie sich der Fahrermangel verschärft habe, nachdem Girteka wegen des Kriegs wohl nicht mehr auf ukrainische Fahrer zählen könne. Das Unternehmen zeigt hier Verständnis für die Fahrer, die in ihr Heimatland Ukraine zurückgekehrt seien. „In einem schnell wachsenden Geschäft können wir ihnen ihre Jobs sichern“, heißt es. Der Flottenbetreiber versucht, die Lücke zu schließen, indem er Fahrer in einer Vielzahl an Ländern rekrutiert – hier habe Girteka seine Anstrengungen weiter erhöht.

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