Mit der Telematik von Geotab lassen sich die Fahrzeugdaten analysieren. Verknüpfung von Big Data sorgt für Zusatznutzen.
Geotab verfolgt nach eigenem Dafürhalten einen eher datengetriebenen Ansatz in der Telematik. Das dafür mit aller Konsequenz. Denn der Anbieter mit Hauptsitz in Kanada liest die fahrzeugrelevanten Daten nicht einfach nur aus. Mittels Big Data und künstlicher Intelligenz (KI) gelingt es den Telematikexperten, zusätzlichen Nutzen aus den Daten zu ziehen, die einem auf den ersten Blick ansonsten verschlossen bleiben.
Für mehr Sicherheit
Für den Anfang reicht das Geotab GO9, ein Gerät, das direkt in den OBD-2-Anschluss des Fahrzeugs gesteckt wird. Jedes Gerät verfügt dabei über eine eindeutige ID-Kennung sowie einen nicht statischen Sicherheitsschlüssel für mehr Sicherheit. Ist der mit GPS- und GNSS-Fahrzeugortung ausgestattete Stecker im webbasierten Flottenmanagementportal myGeotab registriert, kann es auch schon losgehen. „Aufgrund von Erschütterungen oder auch weil der OBD-2-Anschluss unglücklich im Fußraum des Fahrers positioniert ist, entscheiden sich die meisten Kunden allerdings für einen Festeinbau“, berichtet Klaus Böckers, Vice President Nordics, Central and Eastern Europe bei Geotab, im Gespräch mit trans aktuell. Wobei auch der professionelle Einbau schnell und problemlos vonstatten gehe. Updates gibt’s over the air, sodass sich der Nutzer ab diesem Moment um nichts mehr kümmern muss. Verwendung findet die Lösung heute in Deutschland in allen Fahrzeugklassen, wobei die Verbreitung bei leichten Nutzfahrzeugen am höchsten ist. Aufgrund vorangegangener Integrationen steht mittlerweile auch der Lkw-Markt im Fokus.
Strecke für KEP-Dienste optimieren
Doch zurück zur praktischen Anwendung in leichten Nutzfahrzeugen. Beim Flottenmanagement für KEP-Dienste steht neben präzisen Vorhersagen zur ETA (Estimated Time of Arrival) und der Streckenoptimierung ganz allgemein der Kostenaspekt im Vordergrund. Wann und wie lange befindet sich der Motor im Leerlauf? Wie sieht es mit der Beschleunigung beziehungsweise mit dem Bremsverhalten aus? Das sind nur zwei der Aspekte, die die Entwickler beschäftigen. „Anders als bei anderen Telematiklösungen führen wir hier mehrere Messdaten zusammen. So können wir etwa bei einem Unfall ganz genau nachweisen, dass der Fahrer rechtzeitig gebremst hat, sein Fahrzeug dann aber vom Nachfolgenden auf den Vordermann geschoben wurde“, berichtet Böckers.
Schäden und Verbrauch auswerten
Ähnlich detaillierte Aussagen können bei Transportschäden oder beim Kraftstoffverbrauch getroffen werden. Bei der Routenplanung lassen sich wiederum genaue Abhol- und Liefertermine gewährleisten sowie eine Sendungsverfolgung einrichten. Selbst Geofences in beliebiger polygoner Form sind möglich, um etwa die Abweichungen von einer vordefinierten Route anzuzeigen. Gleiches gilt natürlich auch fürs Einfahren ins Zielgebiet.
Hello Fresh nutzt Geotab
„Mit dem Kochboxanbieter Hello Fresh haben wir bereits einen Nutzer, der auch die Kühlkette im Blick behält“, berichtet Böckers. Weicht die Temperatur von dem Soll-Korridor ab, gibt’s eine automatische Meldung an den Fahrer und den Disponenten „oder wen immer ich informieren möchte“. Das alles ist frei im myGeotab-Portal einstellbar.
Geotab mit offenem Ansatz für Drittanbieter
Der Ansatz von Geotab ist zudem bewusst offen. Statt alles selbst zu machen, setzt der Anbieter auf bereits etablierte Lösungen. Das zeigt sich am sogenannten Marketplace, auf dem sich eine ganze Reihe an mobilen Anwendungen, Software- und Hardware-Add-ons von Drittanbietern findet. Ein Angebot, das Geotab zudem beständig auf Kundenwunsch erweitert. So gibt’s neben den vornehmlich fahrzeugspezifischen Infos und Auswertungen dann auch alles rund um unternehmerische Prozesse.
Das Unternehmen
- Neil Cawse, der aktuelle CEO, gründete Geotab im Jahr 2000
- Die Zentrale befindet sich in Oakville/Ontario in Kanada
- Geotab hat nach eigenen Angaben rund zwei Millionen Abonnenten und ist demnach das weltweit größte kommerzielle Telematikunternehmen