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Fracht geht in die Luft Lieferketten-Probleme an Land und auf See

Foto: Lufthansa Cargo

Erholung nach Corona: Der globale Speditionsmarkt ist 2021 um 11,2 Prozent gewachsen – so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr. Treiber war die Luftfracht mit einem Plus von fast 15 Prozent, ergab eine Analyse von Transport Intelligence (TI). Die Prognosen für die Zukunft sind deutlich verhaltener.

Das Wachstum des Speditionsmarktes wird weitgehend vom globalen Handel bestimmt, und der hat 2021 laut UN-Handelskonferenz UNCTAD ein Rekordhoch erreicht. Das Plus betrug mit umgerechnet rund 27 Billionen Euro annähernd 13 Prozent im Vergleich zu Zeiten vor der Pandemie im Jahr 2019. Zurückzuführen war es vor allem auf auslaufende Corona-Beschränkungen und eine steigende Nachfrage, die durch staatliche Konjunkturprogramme befördert wurde, auch der stark gewachsene Internethandel hatte seinen Anteil daran. Mit einer Wachstumsrate von 11,2 Prozent lag Europa unter dem globalen Durchschnitt.

Preisanstieg bei Seefracht um 70 Prozent

Treiber war die Luftfracht, die mit 14,9 Prozent doppelt so stark wuchs wie der Seefrachtmarkt, der genauso wie der Landverkehr mit Lieferengpässen zu kämpfen hatte. Ein Teil der Fracht ist schlicht auf Flugzeuge umgestiegen, um Transportprobleme zu umgehen. Ein Mangel an Schiffsraum und die Überlastung der Häfen führte dazu, dass Geschäfte auf See verloren gingen: Das Wachstum lag bei 6,6 Prozent. Eine Nachfrage deutlich über den Kapazitäten führte hier zu einem Preisanstieg um fast 70 Prozent.

Welthandel verlangsamt sich 2022

Es wird erwartet, dass sich das Wachstum des Welthandels 2022 verlangsamt. Der globale Speditionsmarkt wachse in diesem Jahr um 5,7 Prozent, prognostiziert TI. Anführerin ist wiederum die Luftfracht mit 6,1 Prozent. Sie profitierte und profitiert insbesondere von einem großen Mangel an Halbleitern. Normalere Arbeitsbedingungen im Luftfrachtsektor führten dazu, dass der Markt schneller wachse als das BIP und der Handel. Die schwierige Lage in der Seefracht bleibe aufgrund der knappen Kapazitäten bestehen, denn mit neuen Schiffen wird erst für 2023 gerechnet.

Inflation und Krieg dämpfen den Markt

Auf längere Sicht ist die Einschätzung pessimistischer, „da sich die Inflationsprobleme verschärfen, der Krieg in der Ukraine die weltweite Energieversorgung bedroht und die Verbraucherausgaben zurückgehen“. Infolgedessen wird für den globalen Speditionsmarkt bis 2026 ein Wachstum von 3,7 Prozent erwartet, die Seefracht liegt laut TI bei 3,6 Prozent. Für den Luftfrachtmarkt wird ein etwas schnelleres Wachstum von 4 Prozent für diesen Zeitraum gesehen. „Zunahmen im grenzüberschreitenden E-Commerce sorgen jedoch für etwas mehr Optimismus“, schreiben die Experten von TI.

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