Faurecia/Hella Wir sind Forvia!

Foto: Forvia

Nach der Übernahme der Mehrheitsbeteiligung von Hella durch Faurecia treten beide Unternehmen künftig unter neuem Namen auf. Als Forvia wollen beide Unternehmen künftig Synergien voll ausschöpfen.

Am 31. Januar 2022 gaben der französische Automobilzulieferer Faurecia und der deutsche Automotive-Zulieferer Heller den erfolgreichen Abschluss der Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an Hella bekannt. Nach Angaben von Faurecia gingen dabei rund 79,5 Prozent der Hella-Aktien an den Technologiekonzern aus dem Pariser Vorort Nanterre. Nach eigenen Angaben ist durch die Übernahme des Licht- und Elektronikspezialisten Hella der siebtgrößte Automobilzulieferer weltweit entstanden mit einem jährlichen Gesamtumsatz von 21,2 Milliarden Euro (Hella: 6,5 Milliarden Euro, Faurecia: 14,7 Milliarden Euro) und einer Gesamtbelegschaft von rund 150.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Hella: 36.000, Faurecia: 114.000).

Foto: Hella
Der Firmensitz von Hella in Lippstadt.

Faurecia und Hella: Ein neues, gemeinsames Kapitel

Patrick Koller, CEO von Faurecia gab sich bei Abschluss der Transaktion bereits zukunftsweisen: „Hella und Faurecia ergänzen sich optimal, bei Technologien, Kunden und Märkten. Daher freuen wir uns, dass Hella nun zur Faurecia-Gruppe gehört. Hierdurch können wir wesentliche Zukunftsthemen noch besser bedienen, beide Unternehmen werden somit zusätzlichen Schub erhalten“. Dass für Hella dabei ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte aufgeschlagen werde, attestierte hier bereits Dr. Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella-Geschäftsführung. „Auch wenn wir weiterhin als rechtlich eigenständiges Unternehmen agieren werden, eröffnen sich durch unseren neuen Mehrheitsgesellschafter zusätzliche Chancen, die wir alleine nicht hätten“, erklärte Breidenbach Ende Januar.

Foto: Faurecia
Faurecia ist ein international agierender Automobilzulieferer.

Heute, am 7. Februar 2022, nur eine Woche nach dem offiziellen Vollzug der Übernahme des Lippstatter Technologieunternehmens, zeigte sich im Rahmen einer offiziellen Pressekonferenz, dass nicht nur ein neues Kapitel in der Unternehmenshistorie aufgeschlagen wird, sondern der zukünftige, gemeinsame Weg zudem unter neuen Namen beschritten wird.

Foto: Screenshot Online-PK Forvia/ETM
Patrick Koller, CEO von Faurecia (l.) und Dr. Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella-Geschäftsführung (r.) bei der Vorstellung des neuen Dachunternehmens Forvia.

Aus Faurecia und Hella wird Forvia

Auf der Pressekonferenz präsentierten Koller und Breidenbach Faurecia und Hella im Schulterschluss – als Unternehmen mit sich ergänzenden Portfolios. Diese sind nach Angaben Kollers auf Seite Faurecias die Unternehmenssegmente Fahrzeugsitze, Interieur und Clean Mobility, auf Seite Hellas Beleuchtung und sogenannte Lifecycle Solutions unter den Hellas stärken im Bereich Independent Aftermarket, Aus- und Weiterbildung und Spezialwerkzeuge und -equipment fallen. Eine Schnittstelle zwischen den Kompetenzbereichen beider Unternehmen sieht Koller in Geschäftsbereich Elektronik in dem unter anderem die Produktlinien Sensor- und Batterietechnik, Autonomes Fahren, Energiemanagement und Cockpit-Elektronik verortet sind. So aufgestellt wollen beide Unternehmen künftig unter dem neuen „faktischen Konzern“ Forvio gemeinsam auftreten.

Foto: Screenshot Online-PK Forvia/ETM
Patrick Koller, CEO von Faurecia bei der Online-Pressekonferenz von Forvia vom 7. Februar 2022

Faurecia CEO Koller: „Wir sind Forvia“

„Wir sind Forvia“, stellte Koller die neue Gemeinsame Dachorganisation vor. Der Name sei dabei eine Wortkreation aus dem Begriff Fortschritt und dem lateinischen Wort für Straße (via) und spiegele dabei die Kernelemente der Marken Faurecia und Hella wider und sowie ein gemeinsames Ziels, nämlich mit „Mobilität zu inspirieren“. „Als Forvia gestalten wir eine sichere, nachhaltige, fortschrittliche und individuelle Mobilität für die Generationen von heute und morgen“, fasst Koller die gemeinsame Vision zusammen. „Der Name verkörpert wesentliche Kernaspekte, die beide Unternehmen schon immer ausgezeichnet haben. Dazu gehören Dynamik, Vision, Leidenschaft, Lösungsorientierung, Kundennähe und Gemeinschaftssinn. Gleichzeitig ist Forvia ein klares Signal für den Aufbruch in eine gemeinsame Zukunft", ergänzt Breidenbach die Ausführungen Kollers.

Hella und Faurecia: rechtlich unabhängige Unternehmen mit gemeinsamen Einsparpotentialen

Nichtsdestotrotz versicherten beide Geschäftsführer, dass Faurecia SE und Hella GmbH Co. KGaA zwei rechtlich getrennte Unternehmen bleiben und die Produkte auch weiterhin unter den bisherigen Markennamen vermarktet und vertrieben werden. Die Zusammenarbeit beider Unternehmen unter einer gemeinsamen Dachmarke finde künftig dennoch auf diversen Ebenen statt. Hierzu zählt Breidenbach Synergien im Einkauf, bei Dienstleistungen, bei der digitalen Transformation und IT, im Bereich Elektronik, in der Lagerlogistik und beim Materialfluss, sowie beim Werkzeugbau, im Aftermarket-Vertrieb und bei der Optimierung von Immobilien. Diese Synergien sollen laut Koller bis 2025 hergestellt werden und ein Einsparpotential von 250 Millionen Euro bergen. Gleichzeitig rechnen beide Unternehmen im gleichen Zeitraum mit einem Umsatzzuwachs von 300 bis 400 Millionen Euro auf Märkten Europa, Amerika, China und Japan.

Foto: Hella
Dr. Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella-Geschäftsführung

CEO Breidenbach verlässt Hella zum 30. Juni 2022

Was während der Online-Pressekonferenz von Forvia vom 7. Februar nicht thematisiert wurde, ist das Dr. Breidenbach (59) zum 30. Juni Hella verlassen wird. Dies verkündete Hella am Freitag den 4. Februar. In der offiziellen Pressemitteilung des Lippstadter Technologieunternehmens versichert der scheidende CEO: „Die Entscheidung, HELLA nach so langer Zeit zu verlassen, ist mir nicht leichtgefallen. Aber mit Faurecia als neuem Mehrheitsgesellschafter von HELLA ist der Weg in eine erfolgreiche Zukunft nun geebnet. Beide Unternehmen ergänzen sich in hervorragender Weise. Mir war es daher ein besonderes Anliegen, die Integration bestmöglich vorzubereiten. Diese Wegmarke ist nun erreicht“.

Einvernehmlicher Abschied von Hella CEO Breidenbach

Nach Angaben von Hella erfolgt der Abschied einvernehmlich. „„Wenngleich wir die Entscheidung von Herrn Dr. Breidenbach sehr bedauern, respektieren wir diese selbstverständlich“, lässt Carl-Peter Forster, Vorsitzender des Hella Gesellschafterausschusses entsprechend verlautbaren. In seiner Rolle als Vorsitzender der Geschäftsführung habe Breidenbach die Entwicklung des Unternehmens in den vergangenen 18 Jahren maßgeblich vorangetrieben und Hella als einer der weltweit führenden Zulieferer für Lichttechnik und Automobilelektronik exzellent positioniert. „Für diese Verdienste gebührt ihm unser größtmöglicher Dank“, so Forster. Ein Nachfolger für den scheidenden Steuermann, soll laut Unternehmen zeitnah bekannt gegeben werden.

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