Die Digitalisierung der Lieferketten schafft neue Schwachstellen, warnt das Weltwirtschaftsforum. Bei Erpressersoftware und Schadprogrammen gab es 2020 einen Anstieg um 435 beziehungsweise 358 Prozent.
Jüngst hatte die Cyberattacke auf den Osnabrücker Logistikkonzern Hellmann in der Branche Bestürzung ausgelöst, denn es traf ein Unternehmen, das dem Thema Sicherheit der IT-Systeme große Aufmerksamkeit schenkt. Die Warnungen vor Netzkriminalität werden immer lauter, dabei hat die Bewertung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in seinem neuen Global Risk Report 2022 etwas Verstörendes.
Bedrohungen zu groß für die Gesellschaft
Die wachsende Abhängigkeit von digitalen Systemen habe nicht nur die Gesellschaft grundlegend verändert, schreiben die Autoren. Die Digitalisierung der physischen Lieferketten schaffe neue Schwachstellen, weil sie auf Technologieanbieter und Dritte angewiesen seien, die ebenfalls ähnlichen, potenziell ansteckenden Bedrohungen ausgesetzt seien. „Gleichzeitig nehmen die Bedrohungen für die Cybersicherheit zu und übersteigen die Fähigkeit der Gesellschaft, ihnen wirksam vorzubeugen oder auf sie zu reagieren“, warnen die Autoren.
Drei Millionen Cyber-Experten fehlen
Ein Resümee, das wie eine Bankrotterklärung klingt. Zumal es laut WEF 2020 weltweit bei Schadprogrammen einen Anstieg um 358 Prozent und bei Erpressersoftware um 435 Prozent gab, während gleichzeitig drei Millionen Cyberprofis fehlen. Die Kosten für alle Beteiligten erhöhten sich, führt das Forum aus. Schwerere Angriffe verstärkten die ohnehin schon großen Spannungen zwischen den von Cyberkriminalität betroffenen Regierungen und solchen, die selbst an den Delikten beteiligt seien. Das Thema Cybersicherheit intensiviere die Divergenzen und nicht die Zusammenarbeit zwischen den Staaten. Eine beunruhigende Perspektive für die globalisierte Wirtschaft.
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