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Erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 für HHLA Lagergelderlöse durch Schiffsverspätungen

Foto: Thies Rätzke

Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) wächst 2021 bei Umsatz und Ergebnis, eine verlässliche Prognose 2022 wegen des Russland-Krieges aber nicht möglich. Ukrainische Mitarbeiter in Hamburg aufgenommen.

Bei der hybriden Bilanzpressekonferenz 2021 standen die aktuellen Kriegsmaßnahmen von Russland in der Ukraine einmal mehr im Mittelpunkt. Laut Vorstandsvorsitzender Angela Titzrath schaffe der Krieg auch neue Dimensionen an Herausforderungen in der Logistik - zu erwarten seien im Straßengüterverkehr eine weitere Verschärfung des Fahrermangels und damit als Konsequenz eine weitere Verknappung des Laderaums. Auch der Schienengüterverkehr über die neue Seidenstraße ist demnach betroffen, die Suche nach Ersatzrouten habe bereits begonnen. Häfen wie der in Odessa seien abgeschnitten, und die Sperrung des russischen Luftraums verlängere Flugzeiten, was steigende Preise für viele Güter, aber vor allem für Energie zu Folge habe.

Hilfe für 250 Geflüchtete

Die HHLA selbst ist auch konkret betroffen: Laut Titzrath sind die HHLA-Terminals im Hafen Odessa geschlossen, die Löhne der 400 Mitarbeiter werden aber weiter gezahlt. Zudem habe ein HHLA-Krisenstab schon früh damit begonnen, Busse für eine Evakuierung zu organisieren. 120 Angehörige von CTO-Beschäftigte sind so nach Hamburg gebracht und teilweise sogar bei hilfsbereiten HHLA-Kollegen untergebracht worden. Insgesamt kümmere sich HHLA um 250 Geflüchtete.

Jetzt werde nach Möglichkeiten, gesucht, den Aufenthalt langfristig zu sichern - "es ist davon auszugehen, dass viele Geflüchtete nicht so schnell zurückgehen können", sagte Titzrath. Der Krieg hat bereits jetzt schon viele Änderungen bewirkt, sagte Titzrath, und werde ein Umdenken in vielen Bereichen beschleunigen. Für die HHLA stelle sich einmal mehr die Frage, wie man in solchen Zeiten die eigene Resilienz verstärken kann.

Container-Lagerkapazitäten ausgebaut

Laut Titzrath steht HHLA aber glücklicherweise auf einem stabilen Fundament, auch wenn die Anlagen sehr stark durch die massiven Schiffsverspätungen von aktuell von drei bis vier Wochen herausgefordert seien. Aus diesem Grund habe man die Lagerkapazitäten allgemein um ein Viertel verstärkt, beim Terminal Hamburg-Altenwerder etwa um 8.000 TEU. Die derzeitige Lage bezeichnet sie als "Stresstest für die globale Logistik", die Herausforderungen brauchen demnach das Engagement aller Beteiligten an der Lieferkette.

Für 2021 meldet das Unternehmen trotzdem gute Zahlen: Beim Umsatz erreichte die HHLA 2021 1,46 Milliarden Euro, 12,7 Prozent mehr als 2020, das Ebit betrug 228 Millionen Euro und verbesserte sich um 84,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Als Grund für diese erfolgreichen Zahlen nannte CFO Dr. Roland Lappin unter anderem die „temporär hohen Lagergelderlöse“ , die aufgrund der Schiffsverspätungen angefallen sind. Auch der starke Anstieg der Container-Transportmengen bei der Schienengütertochter Metrans habe dazu beigetragen.

Im Teilkonzern Hafenlogistik erreichte HHLA erzielte einen Umsatz von 1,43 Milliarden Euro (im Vorjahr: 1,26 Milliarden Euro) sowie ein Betriebsergebnis (Ebit) in Höhe von 212 Millionen Euro (im Vorjahr: 110 Millionen, wobei das Ergebnis von Rückstellungszuführungen geprägt war).

Containerumschlag plus 2,5 Prozent

Während der Containerumschlag im Jahresvergleich um 2,5 Prozent auf 6,9 Millionen Standardcontainer (TEU) anstieg, erhöhte sich das Transportvolumen um 10 Prozent auf 1,69 Millionen TEU. Die Bahntransporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 12,8 Prozent auf 1,37 Millionen TEU. die Straßentransporte lagen in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld mit einer Transportmenge von 312.000 TEU auf dem Niveau des Vorjahres.

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